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Kirschblütenlauf: fast inkognito in Refrath

dscm1576.jpgManchmal gibt es Wettkampftage, an denen im Vorfeld vom Zeitplan her alles bis auf das berühmte i-Tüpfelchen stimmen muss. So auch am gestrigen Sonntag beim traditionellen Kirschblütenlauf in Refrath. In letzter Sekunde konnte ich mich gerade noch online anmelden, obwohl es lange Zeit ziemlich schwarz mit der siebten Teilnahme bei der siebten Auflage ausgesehen hatte. Das jedoch ging ja nun gar nicht und so habe ich ganz beiläufig gerade die Kurve gekriegt. Da der Tag allerdings mit jeder Menge anderweitiger Aktivitäten vollgepackt war, lautete das Motto kurz und knapp: hinfahren, starten und zurück. Dementsprechend machte ich mir keinen großen Kopf um die Vorbereitungen.

Mittags ganz normal eine Lasagne als vermeintlich leichtes Läufergericht. So weit, so gut. Auch im Laufe des Nachmittags noch keine Aufregung oder Nervosität wie ansonsten vor einem Rennen. Im Gegenteil: eine gewisse Schläfrigkeit stellte sich ein. Und das ausgerechnet auf der Autofahrt nach Bergisch Gladbach zum Familientreffen und zum Lauf. Das ging natürlich auch nicht: also zwei Dosen Eiskaffee und einen halben Liter Energy-Drink namens „Rockstar“ von der Tanke reingeschüttet. Geiles Gesöff! Jetzt war ich hellwach!

dscm1891.jpgAllerdings merkte ich beim Abholen der Startunterlagen bzw. Einlaufen, dass die aufgenommene Mischung etwas unangenehm in meinem Magen herumschwappte. Also, in verschärfter Renngeschwindigkeit noch ein paar Zielsprints proben, um den Wellengang etwas zu beruhigen. So trat ich nach dem „Runterregeln“ tatsächlich erst wenige Sekunden vor dem Knall durch einen Nebeneingang in den Startbereich und reihte mich in der dritten Reihe ein (siehe hierzu die sehr bemerkenswerte Fotostrecke von Agnieszka Sokolowska unter http://picasaweb.google.de/soko.cgn/16_05_2010?feat=directlink, hier passt einfach alles!!!). Kurzes Shakehands mit Jana Soethout, einem historischen Laufmonster und nebenbei der späteren Siegerin, super. Guido war wohl auch da, aber ich konnte ihn nicht ausmachen.

dscm1890.jpgDann setzten sich über 500 Teilnehmer in Bewegung und ich war bereits nach wenigen Sekunden gefühlter 30. im Klassement. Jana zog elegant und geschmeidig davon, umringt von einem Pulk Männer. Neben mir tauchten Kay Kopp und Georgios Keloudis auf, verweilten kurz und gingen ebenfalls nach vorne. Ich mobilisierte gezielt weitere Kräfte, um zumindest an den beiden dranzubleiben, aber auch nicht wieder mit 3:22 min./km oder ähnlich zu beginnen, um dann nach hinten heraus abzufallen. km 1: 3:40 min., das gefiel mir sehr, schnelles, aber angenehmes Tempo, die Beine waren gut und wurden auf lange Sicht sogar noch besser, und das, obwohl es leicht bergauf in den Wald Richtung Mediterrana ging.

dscm1572.jpgNach fünf Kilometern durchliefen wir dann den Start- und Zielbereich. Wie immer eine Wahnsinnsstimmung in der Fußgängerzone. Die Uhr zeigte 18:53 min., ich war überrascht, wie rund alles lief. Auch in der zweiten Runde gab es keinen Leistungsabfall, von wegen, ich konnte sogar überholen. Und zwar nicht nur Kay und Georgios, sondern noch weitere Läufer. Zu Beginn der Waldpassage stand Manfred als Streckenposten: eine kurze Begrüßung und Statusmeldung („läuft gut heute“) und ab ging es um den See.

dscm1905.jpgKurz vor km 9 hörten wir von Ferne die lautstarke Moderation und den Jubel aus dem Ortskern. Klar, der Sieger Nicolas Kuß hatte soeben die Ziellinie überschritten. Georgios, Kay und Jürgen Ley vom Central-Team waren zwischenzeitlich von hinten wieder aufgekommen. Gemeinsam kämpften wir uns um die letzten Ecken und schenkten uns dabei nichts, um schließlich 500 Meter vor dem Ziel in die lange Gerade Richtung Jochen und der lautstarken Zuschauer einzuschwenken. Wahnsinn, was für ein Sprint, wir vier haben den Leuten ordentlich was geboten.

dscm1913.jpgNach 38:08 min. blieb die Uhr stehen, Hammer, Jahresbestzeit! Es war unfassbar, aber geschafft. Und das wohl dank „Rockstar“, hier und heute, beim Kirschblütenlauf, den ich fast verpasst und mir mit einer unvernünftigen Dosis Kohlensäure fast verdorben hätte. Die anderen Zutaten des Zaubertranks, die hoffentlich nicht auf der Dopingliste stehen, haben offensichtlich für einen ordentlichen Leistungsschub gesorgt.

Der Blick in die Ergebnisliste bestätigt: 18. insgesamt und 4. in der Altersklasse (!) So gut stand ich noch nie im Klassement dieses Laufes. Da geht bestimmt noch mehr. Guido als 74. auch 4. der M55, Jana als Siegerin, es war fast perfekt an diesem Tag. Nur musste ich leider wieder weg, d.h. nur ein kurzes Zielgespräch mit Agnieszka und Timo, keine Fachsimpeleien, keine Siegerehrung und fast keine Fotos, so dass ich mich auf dem Weg zum Auto genau wie Kay Seiferth (www.laufmeister.com) am vergangenen Sonntag in Hürth innerlich fragte: war ich überhaupt da?

www.kirschbluetenlauf.de

Ergebnisse: http://results.frielingsdorf-datenservice.de/2010/kirschbluetenlauf

Fotos von Markus Heisig, Dirk Zager (vom Läufer hiermit vielen Dank für die Unterstützung!) und Kai Engelhardt: www.pixum.de/slide/4932304

Erstklassige Fotoline (besser gehts nicht) von Agnieszka Sokolowska (thanx!): http://picasaweb.google.de/soko.cgn/16_05_2010?feat=directlink

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  1. Hallo Kai,

    herzlichen Glückwunsch zur Jahresbestzeit. Da muss ich ja jetzt in Zons einen Rockstar einladen, um Dich gegen die Frachter anrennen zu lassen. Was muss das eine Monsterbrause sein. Wie wäre es mit einem Sponsoring seitens des Brauseherstellers bezüglich der Mannschaftswertung?
    Bis die Tage
    Harald

  2. Hallo Kai,

    tolle Leistung, Gratulation zu Zeit und Platzierung ! Ich konnte dieses Jahr leider nicht da sein und wie Manni helfen, stattdessen habe ich erfolgreich Kleiderschränke auseinandergebaut etc. ;-)

    Gruß, Manuel

  3. Gut gemacht, Kai. Wenn alles dagegen spricht, läuft es sich am besten. Ich hatte mir viel vorgenommen, aber die Beine waren einfach zu schwer beim dritten Lauf innerhalb von 8 Tagen. Außerdem plagte mich schon wieder eine Festivität der Vorabends.

    Du warst wohl nicht allein fast inkognito. Überall schwirrten ehemalige, aktuelle und beinah-Monster herum, die sich mehr oder weniger zufällig begegneten.

    Zu erwähnen sind aber doch noch zwei weitere TOP-Leistungen des Kirschblütenlaufs. „Unsere“ Andrea
    lief mit 41:21 auf Rang 5 der Damenwertung (1. in der W30), allerdings für Biesfeld wegen der Vereinsmeisterschaft. Bei km 3 lief sie locker an mir vorbei.
    Verena auch wieder mit Topleistung: Als Erste der W55 mit guten 53:41. Ich habe Verena wieder einmal den „Übertritt“ zu den Laufmonstern schmackhaft gemacht.
    Wäre ja schön, wenn das klappt.

    LG Guido

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