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Halbmarathon beim 30. Int. Rodenkirchener VL: Bestzeit auf Bestellung

start_hm.jpgEndlich mal wieder ein Halbmarathon, der letzte lag schließlich schon ein halbes Jahr zurück. Und entgegen meiner ursprünglichen Planung wollte ich hier Vollgas geben und meine bestehende Bestmarke von 1:16:45 h angreifen, denn der bekannt flache und schnelle Halbmarathon in Rodenkirchen sollte einen letzten Test vor dem geplanten Marathon darstellen.

Mein Training zuletzt lief gut, obgleich ich durch anstrengende letzte Wochen bedingt durch unseren Umzug mitlerweile ganz schön auf dem Zahnfleisch ging und mich daher auch in der vergangenen Woche entschieden hatte, meinen Frühjahrsmarathon, vorgemeldet war ich sowieso noch nirgends, um 4 Wochen vorzuziehen. So hatte ich unter der Woche das Training schon etwas zurückgefahren. Dazu waren die Bedingungen gestern am Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen optimal: 10-12°C, sonnig, kaum Wind, mein Wetter!

Geplant war ein Anfangsschnitt von schnellstens 3:36 min pro km, so dass ich bei km 5 bei etwa oder knapp über 18 min. liegen würde. Vor dem Start hatte ich mich kurz mit dem im Formaufbau befindlichen Salvadore di Dio, einem der bekannt schnellsten Läufer der Region und Sieger des Halbmarathons vor 2 Jahren, kurzgeschlossen, ob für ihn ein ähnliches Tempo in Frage käme. Er hatte sich dann aber doch für erste Kilometer in einem Schnitt unter 3:30 min. entschieden, was mir deutlich zu schnell war. Also stellte ich mich auf einen einsamen Kampf gegen die Uhr ein.

Und so oder so ähnlich kam es dann auch. Vorn weg gleich 3 Läufer, neben Salvadore noch zwei mir bisher unbekannte Kollegen vom Kölner Triathlon Verein. Dahinter folgte ich mit deutlichem Abstand, hatte aber selbst wiederum nach dem ersten Kilometer in knapp über 3:30 min. einiges an Vorsprung vor den nächsten Läufern. Der erste Kilometer war also schon einmal in Ordnung, nur leider fehlte mir ab jetzt die Kontrolle für die nächsten. Die Führenden konnte ich auf der ersten Runde immer noch gut sehen, sie blieben weitestgehend zusammen. Bei km 5 endlich wieder eine Zwischenzeit: 17:35 Minuten! Viel zu schnell. Aber von der Verfassung her ging es eigentlich. Trotzdem nahm ich ein wenig raus.

sieger_hm.jpgAuf der zweiten Runde setzte sich der spätere Sieger Sebastian Leins von seinen Widersachern ab, Salvadore di Dio fiel sogar deutlich zurück und ich kam ihm allmählich näher, was mich natürlich motivierte. Etwa bei km 10, in 35:35 min. immer noch schneller als geplant absolviert, hatte ich ihn dann. Ich ging nach vorne und hielt das Tempo hoch, aber Salvadore hängt sich noch mehr als einen Kilometer lang an meine Fersen. Dann ließ er jedoch abreißen, so dass ich wieder alleine auf die dritte Runde ging.

Jetzt sah ich, dass ich langsam aber sicher auch noch an den Zweitplatzierten, Uwe Jungbluth, herankam. Das Auflaufen zog sich allerdings bis etwa km 16. Beim Überholen verschärfte ich mit einer letzten Kraftanstrengung das Tempo, um ein paar Meter zwischen mich und meinen Verfolger zu legen. Das gelang mir auch, trotzdem blieb er hartnäckig auf meiner Verfolgung, was wiederum gut war, damit ich mein Tempo immer noch einigermaßen hoch hielt.

Jetzt noch eine kleine vierte Runde, den Blick auf die Uhr sparte ich mir. Ich hatte genug zu tun, mich auf das Überholen der zu überrundenden Läuferinnen und Läufer zu konzentrieren, wobei es fast zu einem folgenschweren Unfall an einer engen Passage kam. Da gibt es nämlich solche und solche. Zum Einen Sportlerinnen oder Sportler, die vorausschauend Platz machen und die Überrundenden noch ermutigend anfeuern. Aber auch die anderen, die teils in Viererreihen nebeneinander hertraben und auch auf Zurufen kaum zur Seite weichen. Wenigstens sind diese deutlich in der Minderheit.

manuel_hm.jpgDann bog ich endlich ab auf die letzten 1500 m Richtung Ziel, mich immer wieder kurz umguckend, was der Kollege vom Kölner Triathlonverein machte, der ebenfalls tapfer das Tempo hoch hielt. Ab auf die lange Zielgerade Richtung Torbogen. Jetzt sah ich erstmals die Uhr auf den letzten 100 m, die gerade von 1:14:59 auf 1:15:00 umsprang. Was für eine Wahsinnszeit sollte das werden. Im Ziel wurde sie Gewissheit. In vorher vielleicht erträumten aber niemals erwarteten 1:15:16 h konnte ich hinter Sebastian Leins (1:12:59 h) den zweiten Platz belegen. Auch der Sieger und der drittplatzierte Uwe Jungbluth (1:15:34 h) liefen eine neue persönliche Bestzeit.

harald_hm.jpgDas galt wenig später auch für Laufmonster Harald, der in 1:23:22 h den hervorragenden 19. Platz belegte und sich nach ebenfalls gutem Training klar auf Kurs sub 3 h für den Düsseldorfer MetroGroup Marathon befindet. Für mich lief der letzte Test vor meinem Marathon also äußerst erfolgreich und ich sollte nun endlich mal die 2:45 h knacken können, wenn alles passt. Jetzt heißt es nur noch Beine lockern und Form halten. Das Wetter könnte ruhig so bleiben oder zumindest, wenn´s drauf ankommt, wieder so werden.

Danke an den Veranstalter TV Rodenkirchen für dieses wieder mal schöne Event, Jochen Baumhof für die vielen guten Trainings- und Wettkampf-Tipps und die tolle Moderation und an alle Laufkolleginnen und Laufkollegen aus der Region, die diese Veranstaltungen immer so unterhaltsam machen.

Fotos und Copyright: Detlev Ackermann (mehr Bilder unter www.laufen-in-koeln.de)

Ergebnisse: http://www.frielingsdorf-datenservice.de/veranstaltungen_2009.php

8 Kommentare zu „Halbmarathon beim 30. Int. Rodenkirchener VL: Bestzeit auf Bestellung“

  1. Schneller Bericht. „Ihr“ Spitzenläufer habt mir auch echt leid getan, dass Ihr Euch Euren Weg durch die Langsameren durchkämpfen mußtet. Jedesmal wieder unglaublich, wenn da einer auf seiner letzten Runde an mir vorbeifliegt, während ich noch nichtmal die Hälfte hab. Dafür hat mich die unterhalb des Popos flatternde Startnummer des Siegers aber doch sehr amüsiert. Schöner Lauf. Grüsse auch an kaysa. RE

  2. Hallo Manuel,

    Glückwunsch zu dieser Wahnsinnszeit! Das war gestern wohl durchgehend Rekordwetter…

    Über 2:45 h brauchst Du dann, wenn alles gut passt, nicht mehr im entferntesten nachzudenken. Das geht MINDESTENS noch fünf Minuten schneller!

    Schöne Grüße und weiterhin guten Lauf wünscht

    Kai

  3. Hi Manuel.

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Wahnsinn! Habe es leider nicht geschafft, wahrscheinlich wäre ich auch total gefrustet gewesen.

    Ich denke auch wie Kai, über die 2:45 brauchst Du dir keine Gedanken machen.

    Ich durfte heute auch mal wieder laufen. jubel!

    Welchen Marathon läufst Du denn jetzt?

    Grüße

    LM Kay (kaysa, Grüße an Elke)

  4. Moin Manu,
    auch aus dem hohen Norden nochmal die allerherzlichsten Glückwünsche zu dieser Hammerzeit!!
    Nun heisst es Form konservieren und konzentriert den Marathon laufen. Dann kann da nix mehr schiefgehn!
    Ich drück dir alle Daumen!!
    Gruß Daniel
    Keep on running…
    PS: Übrigens haste da mal wieder nen richtig tollen Bericht zusammengeschrieben!! ;)

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