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6. RheinEnergie Marathon Bonn

image21.jpgAnfang März, einen Tag nach Karneval, habe auch ich wieder Zeit und Lust gefunden, mit dem Lauftraining zu beginnen. Und da es sich mit einem Ziel vor Augen deutlich leichter trainiert, habe ich für mich den Bonn-Marathon (erste Teilnahme bei diesem Marathon) als Zwischenziel für den Duisburg-Marathon ausgesucht. Neben mir sind schließlich noch rund 7.500 weitere Teilnehmer am ersten Sonntag im April zum Laufen bzw. Skaten in Bonn erschienen; der Stadt, die von 1949 bis 1990 Deutschlands Hauptstadt und bis 1999 Regierungssitz war. Davon starteten über 3.000 Läufer beim Marathon und rund 3.900 beim Halbmarathon. Dazu kommen noch die Zahlen der Schüler-Staffel und der Teilnehmer, die mit Inlineskates unterwegs waren. Rund 230.000 Zuschauer feuerten die Aktiven dabei, bei anfangs sonnigem Wetter, an. Dies war nicht selbst verständlich, denn noch samstags regnete es wie aus Kübeln und ich befürchtete eine neuerliche Wasserschlacht (Hallo Monschau 2005). Zum Glück blieb das den Läufern jedoch erspart.

Die asphaltierte Strecke ist relativ eben, lediglich drei Brückenüberquerungen (oder waren es doch nur zwei?) und eine Erhöhung bei km 22 in Lannesdorf verleihen der Strecke etwas Profil. Das gemeinsame Ziel aller Teilnehmer ist das alte Rathaus und bietet auf der Zielgeraden eine schöne Kulisse mit vielen Zuschauern.

Der Start für die Marathonstreckler sollte um 9.45 Uhr erfolgen, aber aufgrund einiger Nachzügler aus dem Elitefeld verzögerte sich dieser um ein paar Minuten. Auch egal, so konnte man die angespannte Atmosphäre der Läufer im Startblock noch etwas genießen… Mit den Höhnern und ihrem Klassiker „Jetzt geht’s los“ ging es dann auf die Strecke. Mein persönliches Ziel war es, gleichmäßig die Strecke zu bewältigen, nicht zu sehr zu überpacen und den Marathon zu genießen. Schließlich sollte es eine schnelle, lange Einheit werden.

image1.jpgSchon nach 600 Metern verlässt man die Altstadt Richtung Kennedybrücke. Diese erste Unebenheit bei Kilometer 1 führt über Vater Rhein mit Ausblick auf das Siebengebirge in die erste 7 km Schleife. Hierbei gibt es bei ca. Kilometer 5 einen Wendepunkt und man läuft den anderen Läufern einige hundert Meter wieder entgegen. Ich persönlich finde diese Situationen immer wieder gut, kann man sich doch so die vielen bunten Läufertrikots in Ruhe anschauen und das ein oder andere bekannte Gesicht in der Läufermasse ausfindig machen. Danach kehren die Läufer über die Kennedybrücke zurück und gehen in eine weitere Kilometerschleife. Die Hauptschleife des Marathons führt zunächst entlang des Rheins bis Kilometer 12 (wäre das Hochwasser einen Meter höher gewesen, so wäre eine Streckenänderung nötig gewesen) und geht dann über diverse Bonner Stadtteile zurück bis km 35. Für die mentale Bewältigung bot sich hier durch viele kleine Veranstaltungen ausreichend Programm mit vielen Zuschauern. Eben so, wie es bei einem Citymarathon mittlerweile üblich ist. Bei der Halbmarathonmarke deutete sich bei mir eine Zeit von knapp unter 3:10 Stunden an, womit ich voll im Soll lag. Wettertechnisch begleitete uns bis hierhin sogar die Sonne, lediglich der zum Teil starke Wind war etwas störend. Aber so konnte man wenigstens das Windschattenlaufen ein bisschen üben. Leider verabschiedete sich danach die Sonne, aber es blieb wenigstens trocken bis Kilometer 39. Ab hier wird es auch etwas einsam, die Strecke hat wenig zu bieten und der Zuschauer steht doch lieber im Ziel als unter einer Autobahnbrücke. Da hilft nur noch Augen zu und durch Richtung Ziel. Begleitet von Robbie Williams „Angel“ (zum Glück bin ich dabei nicht eingeschlafen) entschädigt dann der letzte Kilometer. Viele Zuschauer und ein schöner Zieleinlauf am Rathausplatz bilden einen netten Abschluss dieses Marathons. Meine Finisherzeit von 3:09,06 steht, wobei ich die erste Strecke exakt zeitgleich wie die zweite gelaufen bin. Medaille umgehängt und ab geht es erst einmal zur Verpflegungsmeile. Etwas unbegreiflich ist mir immer wieder, wie man nach einem Marathon Fleischwurstbrötchen oder Flönz essen kann, aber jeder Jeck ist bekanntlich anders. Aufgrund von akuter Bierknappheit wurde mit dem Bierausschank erst einmal gewartet. Die anschließende Massage war sehr gut und wer wollte, konnte seine müden Glieder im Hallenbad etwas lockern.

Alles in allem ist der Lauf gut organisiert, die Laufstrecke bietet neben ansprechenden Passagen auch einige etwas biedere Abschnitte, das rheinische Publikum ist bekanntlich gut, das Wetter war läufergerecht und das „After-Marathon-Programm“ mit Fressmeile und Schwimmbad ist top.

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