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Urlaubswettkampf in Norwegen

28597998371_6661076fbe_mMir macht es Spaß, auch im Rahmen einer Urlaubsreise mal hier und da einen Wettkampf zu bestreiten und auch ganz andere Eindrücke von Laufevents in nicht-rheinischen Regionen und Ländern zu sammeln. In diesen Ferien verschlug es mich mal wieder in meine zweite Heimat Norwegen, wo ich schon von Kind an mit und später ohne Eltern immer wieder war. Neben dem Genuss der beindruckenden Natur stand auch der Besuch alter Freunde und Bekannte im Vordergrund. Zeit blieb dann trotzdem für einen Wettkampf, den ich bereits im Vorfeld zu Hause im norwegischen Laufkalender gesehen hatte und quasi auf der Reiseroute lag.

Als halbwegs erfahrender Kenner des norwegischen Landschaftsreliefs war mir klar, dass es ganz flache Läufe nahezu nicht geben konnte. Mögliche Läufe waren z.B. ein Berglauf über 7,5 km mit 1.010 Höhenmetern und der Hammer: 3,6 km mit 1.000 HM. Beide auch nicht unbedingt durchgehend asphaltiert, sondern Kletterfähigkeiten konnten hier durchaus nützlich sein.

Ein Probelauf auf den Ulriken in Bergen zeigte mir zu Beginn des Urlaubs dann auch schnell meine Grenzen gegenüber den norwegischen „Bergziegen“ auf. Auf rutschigem und sehr steilen Terrain hatte ich mit meinen Straßenrennern nicht nur das falsche Schuhmaterial, sondern auch die Erfahrung am Berg (speziell die Trittsicherheit) fehlte. Immerhin kam ich nach einer halben Stunde Verspätung heil wieder in der Unterkunft an.

Der Wettkampf, an dem ich dann tatsächlich teilnahm, war am Samstag (16.07.2016) der sog. „Vatnet Rundt“ im Litledalen bei Etne im südlichen Hordaland. Alles klar?

Also, es ging einmal rund um einen (für norwegische Verhältnisse) kleinen See auf einer (für norwegische Verhältnisse) flachen asphaltierten Strecke. Exakt war diese Runde mit 7,54 km vermessen und es erfolgte eine elektronische Zeitnahme (übrigens auch bei der 5 km-Marke).

28569814252_1f88d164be_mNach einem Kinderlauf über 850m erfolgte um 14 Uhr bei nahezu optimalen Laufbedingungen von 15 Grad und wenig Wind der Start. Im Vergleich zu den Laufevents in der Kölner Region waren mit etwa 100 Startern nur wenige Teilnehmer dabei, aber dafür einige sehr schnelle, die zum Teil auch über hundert Kilometer Anreise (z.B. aus Stavanger, Haugesund oder dem Östland) auf sich genommen hatten. So viele Laufevents und dann mit recht flacher Strecke gibt es in diesem großen Land halt nicht.

Direkt vom Start weg ging die Post ab. Ich hielt mich zunächst hinter der dritten Frau. Mein Ziel war eine Zeit unter 30 Minuten. Nach einem Kilometer flach und bergab kam der erste Anstieg, an dem ich zwei Frauen und einen Mann überholte und im Verlauf weiter abhängen konnte. Schön waren die ausgezeichneten Kilometerangaben, die zusätzlich auf der linken Straßenseite mit einer kleinen norwegischen Fahne dekoriert waren. Man stelle sich mal bei uns eine kleine Deutschlandflagge bei jeder km-Angabe vor!

Meine Splits waren sehr unterschiedlich, was am Relief der Strecke lag. Der letzte richtige Anstieg war bei km 4,5. Danach ging es praktisch wieder leicht abschüssig Richtung Ziel zurück auf der anderen Seite des Sees. Die wenigen Zuschauer feuerten an, reichten zum Teil Getränke und wunderten sich über mein Laufmonstershirt. Einen Deutschen hatten sie hier eher nicht erwartet. Einen Läufer konnte ich bei etwa Km 5,5 noch überholen.

Letztlich war ich sehr zufrieden in 28:59 Minuten als insgesamt Zehnter im Ziel. Ich wurde sogar Erster meiner AK, was aber keinen zusätzlichen Preis einbrachte. Der erste Läufer Örjan Grönnevig siegte in fantastischen 22:40 Minuten vor Urige Buta (ein Norweger äthiopischer Abstammung, der mehrere norwegische Meistertitel gewonnen hat, Marathonbestzeit: 2:09:27; 10 km-Bestzeit: 28:24 Min.) in 23:04 Minuten. Da war ich wohl bei einem Rennen der norwegischen Langstreckenlauf-Elite dabei gewesen.

Es war eine schöne Erfahrung und ich werde meine Rennklamotten auch im nächsten Urlaub wieder einpacken. Mal sehen, wo ich sonst noch in der Welt an den Start gehen kann.

Der Rest des Urlaubs war dann kein Laufen mehr angesagt. Verstärkte Nahrungsaufnahme, häufig in Form von Fisch, ein paar Wanderungen, Kanu und Natur. Das leichte Übergewicht muss ich nun wieder in heimischen Regionen abtrainieren.

Informationen und Ergebnisse hier.

2 Kommentare zu „Urlaubswettkampf in Norwegen“

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