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Terminbörse vs. Eventläufe

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Der RheinEnergie Köln Marathon ist im weitesten Sinne der Schrittmacher der Kölner Laufszene und kann als übergeordnete Veranstaltung allen anderen Laufanbietern sozusagen die Termine quasi diktieren. Durch die zwingend erforderliche Verlegung des größten Kölner Laufevents von Mitte Oktober auf den Termin 14. September 2014 – somit ziemlich genau einen Monat früher als in den Vorjahren – gerät daher das „Kölner Karussell“ gehörig in Bewegung. Da der Run of Colours damit sozusagen zwangsläufig von seinem seit 2012 angestammten Termin Mitte September auf das letzte Oktober-Wochenende ausweicht oder besser ausweichen muss, kann sich nunmehr der Friedenslauf, eine Ende der 80er Jahre im Rahmen der Friedensbewegung ins Leben gerufene Solidaritätsveranstaltung, die seit der Wiedereinführung auf den vierten Sonntag im Oktober abonniert war, einen neuen Tag zur Ausrichtung suchen.

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Zwar wurde mit dem 5. Oktober schnell ein kompatibler und vor allem dem Laufkalender oder besser der „Laufbörse“ passender (Ersatz-)Termin gefunden, eine dauerhafte Lösung sollte die Ignorierung der veranstalterseitig getroffenen Vereinbarungen jedoch eigentlich nicht sein. Der Trend ist seit einigen Jahren unverkennbar. Zum Teil vereinsunterstützte Eventveranstaltungen mischen den Laufmarkt kommerziell auf und verdrängen marketing- und teilnehmermäßig die traditionellen und von den ansässigen Vereinen organisierten „kleineren“ Volksläufe. Schade. Ein bisschen mehr Miteinander zwischen Kommerz und ehrenamtlichen Aktivitäten würde gerade Köln, das nach wie vor ein Überangebot an (Volks-)Läufen bietet und sich anscheinend trotzdem nicht vernünftig organisieren kann, guttun. Ein weiteres leider nach wie vor nicht ordentlich reflektiertes Manko der Millionenstadt, die sich über die Maßen gern mit Superlativen, die sich relativ schnell als Luftnummern entpuppen, schmückt. Mehr Kooperation und Rücksichtnahme in der Szene und auf der nicht umsonst alljährlich veranstalteten Terminbörse der Laufveranstalter wäre aktuell und für die Zukunft äußerst hilfreich. Von den am gleichen Tag (31. August 2014) angesetzten „Großereignissen“ Kölner Brückenlauf bzw. dem ebenfalls in diese Richtung konzipierten neuen Ringe-Lauf als Premiere wollen wir an dieser Stelle gar nicht weiter reden, sondern werden zu gegebener Zeit ggf. vom Clash der Events berichten (müssen). Wie gesagt, schade für Köln und allgemein…

Fotos: Köln Marathon/Kai Engelhardt

2 Kommentare zu „Terminbörse vs. Eventläufe“

  1. Ich bin da der gleichen Meinung! Um das Beispiel mit dem 31.08. weiterzuführen: Der leidtragende Lauf, ebenfalls eine Traditionsveranstaltung, ist der Sengbachtalsperrenlauf, eigentlich immer ausgetragen am letzten Augustwochenende – zieht nun freiwillig auf den 24.08. um.
    Außerdem finde ich, es gibt mittlerweile viel zu viele sog. Laufveranstaltungen gerade in Köln – die neuen Kommerz-Veranstaltungen (leider fliegen die selten an Laufveranstaltungen teilnehmenden Hobbyläufer geradezu auf die) machen sicherlich mittelfristig einige der kleinen traditionellen veranstaltungen kaputt. Man kann doch inzwischen fast monatlich über die Rheinbrücken oder unter den Kranenhäusern wettkampfmäßig langlaufen: Run of Colours, Colour-Run (ist nicht dasselbe), Brückenlauf, Nachtlauf, Night-Run, Womens-Run(s), Altstadtlauf, Südstadtlauf, etc.! Wen zieht es denn da noch in den Blücherpark, nach Nippes oder nach Leidenhausen? Einzig die Tradition und die Einbettung in die Cup-Serien „helfen“ noch.
    Wie man das ändern soll, weiß ich allerdings leider auch nicht. Ich mache aber, ob unter Freunden, in der Firma, oder sonstwo, fleißig weiter Werbung für die Traditions-Veranstaltungen :)

  2. Da gebe ich dir vollkommen Recht, Manuel, ich persönlich bin auch ein Fan von Traditionsveranstaltungen und nicht von diesen großen, auch im Startgeld ! , Events. Denn ich möchte die hinter den Traditionsveranstaltungen stehenden Vereine und ihre Arbeit unterstützen und nicht irgendwelche, nur am Kommerz interessierten Eventmarketingfirmen, die nur in ihre eigene Tasche wirtschaften und ansonsten mit Sport oder Nachwuchsföderung bzw. sozialem Einsatz wenig am Hut haben.
    Mag sein, dass es einige wenige Ausnahmen gibt, aber das ist leider ! nicht die Regel.
    Deshalb lieber – traditionsbewußt – vereinsorganisierte Veranstaltungen wählen !! :)

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