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39. Osterlauf „Durch das Eifgental“ – letztes Wintertraining?

2009-07-28-1456-1024.jpgWie oft habe ich mich das diesen Winter schon gefragt? Aber Laufmonster lassen sich ja bekanntermaßen nicht so leicht abschrecken und so trafen sich am Karfreitag bei leichtem Schneefall sieben Frühaufsteher beim TV Dünnwald, um sich dem 27 km-Trainingslauf zu stellen. Mit dabei waren Manfred, gerade erst aus Antalya zurück von seinen 80. (!) erfolgreichen Marathon; unsere oberbergischen Laufmonster Katja und Andreas, denen Hügel und Winterwetter bestens vertraut sind; José und Guido, die schon im Morgengrauen aus der Südstadt angereist waren, sowie Christiane und ich, als begeisterte Fans des Laufs.

2013-03-29_00002.jpgGab es in unserer Gruppe überwiegend Wiederholungstäter, brauchte es doch einiges an Überzeugungsarbeit, um einzelne Laufmonster zu überreden. So kann ein Besuch beim Stammtisch in Smartphonezeiten schon mal gravierende Auswirkungen haben. Drei Wochen später steht man mit einem All-inclusive-Bändchen am Arm und 80 Mann im Bus ohne Aussicht. Aber trotz widriger Wetterbedingungen (Schnee und Kälte) war die Stimmung gut. Optimisten hatten sogar die Sonnenbrille eingepackt. Nach einer 45 minütigen Busfahrt nach Wermelskirchen, die von vielen als der anstrengendste Teil des Laufs empfunden wird, folgte auf dem Parkplatz von Haus Eifgen die Einteilung in die Laufgruppen mit unterschiedlicher Pace.

In neuen Schuhen flog José in der 5-Min-Gruppe über die Strecke. Er hatte dann auch schon geduscht als wir eintrafen. In der 5:30-Gruppe gingen Andreas, Katja und Guido an den Start. Um nicht zu neuen Laufabenteuern überredet zu werden, ließ sich Guido bald auch lieber etwas zurückfallen. In der „schnellen“ 5:50–Gruppe fanden dann die übrigen LM ihren Platz. Die Tempoeinteilung war nur eine grobe Richtschnur. Um trotz der einzelnen Hindernisse die Zeit zu halten, musste auf den freien Strecken deutlich schneller gelaufen und die verlorene Zeit wieder reingeholt werden. Auch fielen die drei Pausen bei dem schlechten Wetter relativ kurz aus. Daher kam es in einzelnen Gruppen zu leichten Protesten.

Auf abwechselnd breiten Fahrwegen und schmalen Pfaden ging es mit welligem Profil entlang des Eifgenbaches zur ersten Verpflegungsstation, die nach rund 50 Minuten erreicht war. Nochmal kurz überlegt, ob man sich in der richtigen Leistungsgruppe einsortiert hat und schon ging es nach einer schnellen Stärkung weiter. Auf dem ersten Streckenabschnitt mussten einige umgestürzte Bäume passiert werden, dadurch konnte zunächst kein richtiger Rhythmus aufgebaut werden. Doch das änderte sich rasch. Überhaupt forderte die anspruchsvolle Strecke mit vielen Wurzeln und Steinen äußerste Konzentration und es blieb wenig Zeit, um die wunderbare Landschaft zu genießen.

Auf der zweiten Etappe schlängelte sich der schmale Pfad durch das romantische Eifgental vorbei an Maria in der Aue Richtung Altenberg zur nächsten Verpflegungsstelle. Von dort ging es Richtung Odenthal weiter. Meist folgte die Strecke dem Bachlauf. Kurz vor der letzten Verpflegungsstation ging es steil bergauf in ein Wohngebiet. Tückisch, weil man viel zu früh dachte, es wäre geschafft. Läuferisch war das sicher der schwierigste Teil der Strecke. Da durfte auch mal „gewandert“ werden. Aber kurz darauf tauchte an einer Garage die letzte Verpflegungsstation auf – unverzichtbar. Ein kurzes Stück hinter dieser Stelle öffnete sich die Landschaft und versprach eine wunderbare Aussicht auf die Kölner Bucht – an diesem Tag im Grau verschwunden.

2013-03-29_00003.jpgDanach ging es nur noch bergab durch Schildgen und den Dünnwalder Tierpark dem Ziel entgegen. Je nach Grad der Erschöpfung wurden dort Wildschweine oder auch nur Läuferbeine gesichtet. Neben der schönen Strecke und der guten Organisation besticht der Lauf auch wegen seiner angenehm offenen Atmosphäre in den Gruppen. Unterwegs bleibt immer Zeit mit anderen Läufern über die zukünftigen Vorhaben zu plaudern, ob die Form schon stimmt, oder welche Tipps noch weiterhelfen könnten. Beim anschließenden Brunch bewiesen die Laufmonster auch im zweiten Streckenabschnitt die bekannte Ausdauer und fuhren erst kurz bevor das extra aufgestellte „Festzelt“ zusammengefaltet wurde, wieder nach Hause.

Bei reichhaltigen Leckereien wurden die Kohlenhydratspeicher wieder aufgefüllt und Pläne für das anstehende Laufjahr gemacht. Sich dabei nicht zu neuen Leichtsinnigkeiten überreden zu lassen, verlangte einzelnen Monstern erhebliche Standfestigkeit ab. In der vom Veranstalter durchgeführten Evaluation soll doch sogar von „Zwangsverpflichtungen“ geschrieben worden sein. Nur ein Gerücht? Hier noch einmal ein großer Dank an das Organisationsteam, das diesen schönen Lauf jährlich wiederholt. Insbesondere das „Festzelt“ war bei diesen Temperaturen eine Bereicherung.

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Foto: Frank Vincentz/privat

4 Kommentare zu „39. Osterlauf „Durch das Eifgental“ – letztes Wintertraining?“

  1. Liebe Sabine, zwischen den Zeilen ist wirklich alles gesagt. Ein grandioser Bericht. Ich schlage vor, dass Du Schriftführerin der Laufmonster wirst. Achso: Trotz meines absoluten Fehlgriffs beim Schuhwerk hat mir der Ausflug ins Bergische sogar richtig Spaß gemacht.

    LG Guido

  2. Liebe Sabine,

    toll, Dein Bericht. Wie für einen Reiseführer. Bei der schönen Strecke hättet Ihr eigentlich noch Ostereier suchen müssen.
    Ich kenne Erhebungen ja nur in Form von Deichen, hätte deie Anstiege damit gar nicht meistern können. Dafür bin ich jetzt winderfahren.

    Viele Grüße
    Harald

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