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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Der Drache läuft wieder

201110230901.jpgNachdem sich der Kultlauf im Siebengebirge letztes Jahr eine schöpferische Pause gönnte, war er zur Freude vieler Läufer dieses Jahr als Neuauflage mit neuem Orgateam zurück. Die neue Mannschaft setzt aber genau dort an, wo die alten Drachen 2009 aufgehört hatten. Die Veranstaltung präsentiert sich wie gehabt. Warum auch viel ändern, wenn man doch von den vorangegangen Austragungen immer nur Gutes zu hören bekam? Einzige spürbare Neuerung war die Aufstockung des Teilnehmerfeldes um 50% von 500 auf 750. Vor allem die Parkplatzsituation in Thomasberg und die lange Schlange an de Startnummernausgabe waren ein Indiz dafür, dass auch wirklich viel mehr Läufer gegen den Drachen laufen wollten. Tatsächlich endet die Ergebnisliste aber bei Platz 550.

dsc02110.JPGAm Start für die Laufmonster waren dieses Jahr Manfred und Michael als Novizen und ich als Zweittäter. Bei besten äußeren Bedingungen ging es mit kurzer Verzögerung um 11:15 Uhr auf die Strecke und direkt in den Anstieg zum Ölberg. Spätestens hier merkte man von den noch recht niedrigen Temperaturen deutlich unter 10 Grad nichts mehr. Jeder läuft hier sein eigenes Tempo. Michael wollte es locker angehen, da er nächste Woche auch noch den Frankfurt Marathon bestreiten wird. Ich wollte diesen Lauf mehr oder weniger genießen, nachdem ich 2009 mit guter Form von der Landschaft und dem Drumherum nicht allzu viel mitbekommen hatte.

dsc02106.JPGManfred, unser Leichtgewicht-Master scheint wie gemacht für die Berge. So war es auch nicht verwunderlich, dass er am höchsten Punkt des Ölbergs mir mit nur wenigen Schritten Abstand auf den Fersen war. Michael war hier bereits enteilt uns sollte schließlich in hervorragenden 2:14h finishen. Viel Glück und Erfolg in Frankfurt. Nach der schnellen Schussfahrt vom Ölberg gönnte ich mir an der ersten Verpflegungsstelle auch die erste Pause. In der letzten Serpentine vor dem höchsten Punkt des Lohrbergs sah ich Manfred wieder nur wenige Höhenmeter unter mir. Am steilen Anstieg zur Löwenburg hielt ich kurz inne, um den herrlichen Ausblick über das Rheintal in schönstem Sonnenlicht zu betrachten.

dsc02125.JPGNun war Manfred an mir dran. Bergab von der Löwenburg liefen wir zusammen bis zur Verpflegungsstelle unterhalb des Drachenfels. Kurze Pause und dann wollte ich sehen was noch drin war. Bergauf bis zur Endstation der Zahnradbahn, dann wiederum neu, ein Wendpunkt und genau so wieder zurück, auf den neuen Streckenteil durch den Garten des Schloss Drachenfels. Nun folgte ein kurzer Anstieg mit anschließender steiler Treppe und ab in die Schussfahrt durchs Nachtigallental Richtung Königswinter. Am tiefsten Punkt der Strecke galt es sicht noch mal zu verpflegen, um dann den letzten Anstieg des Tages in Angriff zunehmen.

dsc02122.JPGDen Petersberg besteigt man über den gut 2 km langen Bittweg mit durchschnittlich 12% Steigung. Ich und die Läufer um mich herum bevorzugten es, den Berg schweigend und gehend zu bezwingen. Oben angekommen, grüßt der Drache mit Sekt und Drachenblut. Ich lehnte dankend ab, und konzentrierte mich darauf, die letzte schwierige Abfahrt über groben Schotter halbwegs sicher zu meistern. Das Ziel erreichte ich nach 2:35h. Welten hinter meiner Zeit von 2009, aber dafür habe ich die Schönheiten des Siebengebirges an dem vielleicht schönsten Herbsttag 2011 genießen können.

dsc02128.JPGManfred konnte ich nur 5 Minuten später als souveränen Sieger der M70 im Ziel begrüßen. Dort wurden wir vorbildlich verpflegt und bekamen dieses Jahr Gore Laufhandschuhe mit Drachenaufdruck als Goodie. Die neuen Drachen haben es tatsächlich geschafft, diesen tollen Lauf erfolgreich weiterzuführen und auch nächstes Jahr wird sich bestimmt das ein oder andere Laufmonster dieser Herausforderung stellen.

So weit mein Bericht. Alternativ hier auch die Eindrücke von Michael Pörsch:

dsc02115.JPGNachdem ich 2009 schon mal am legendären Drachenlauf teilnehmen wollte, es sich aber irgendwie nicht ergeben hat und 2010 mangels Orga-Team keine Auflage stattfand, war ich begeistert, dass „Der Lauf im Siebengebirge“ dieses Jahr unter neuer Leitung wieder im Laufkalender stand. Als ich dann noch erfuhr, dass mit Manni und Daniel Fink weitere Laufmonster teilnehmen, gab es kein Halten mehr und es ging ab an den Rechner zur Anmeldung. Der Termin eine Woche vor meinem Frankfurt-Marathon war zwar nicht optimal, aber nach dem Motto „Et hätt noch immer jot jejange“ machte ich mir keine weiteren Gedanken.

So ging es um 8:30 bei 5°C und Kaiserwetter mit bester Laune in Richtung Siebengebirge. Kurz vor 9:00 in Thomasberg angekommen und von freundlichen Helfern zum Parkplatz navigiert, steuerte ich zunächst die Startnummern-Ausgabe an und hielt Ausschau nach den anderen im Start/Ziel-Bereich. Nachdem ich dort keinen gesehen hatte, traf ich auf dem Weg zurück zum Auto dann Manni, der auf dem Weg zur Umkleide war. Nach kurzer Begrüßung zum Auto, Umziehen, Warmlaufen und in Richtung Start, der wegen der hohen Teilnehmerzahl um 15 Minuten verschoben wurde. Dort trafen wir uns schließlich alle: Manni, Daniel, Sascha Zöller und ich.

dsc02111.JPGUm 11:15 ging´s endlich los: kurz noch durch ein Wohngebiet, danach direkt in den ersten schweren Anstieg durch den Wald in Richtung Ölberg. Nach einer Bergab-Passage folgten weitere Anstiege die mitunter lang, aber nicht so steil waren. Zwischen km 10 und 15 dann ein welliges Wohlfühlstück das ganz gut zu laufen war. Als danach der Drachenfels geschafft war kam nun mit dem Petersberg der schwerste Brocken. Als dieser größtenteils gehend überwunden war, ging es von Samba-Klängen gepusht und durch Drachensekt gestärkt nur noch bergab in Richtung Ziel. Ein letzter gemeiner Anstieg im Ort und dann war es nach knapp 27 km und 2:14:04 h geschafft.

dsc02114.JPGFazit: Toll organisierter Berglauf in herrlicher Gegend mit heftigen Anstiegen und kniefreundlichen Bergab-Passagen, super Nachzielbereich, lecker Bier, lecker Erbsensuppe, lecker Äppel, schöner Siegerehrung und supernetten Leuten. Bei dem Wetter der perfekte Lauftag. Hier noch die Facts: Daniel Fink 2:35:21 h; Manni 2:40:47 h, AK 1. (na logo); Sascha Zöller 2:52:43 h. Geteilter 1. Platz: Daniel Weiser (Orga-Team) und Lars Haferkamp 1:50:49 h; 3. Platz: Sven Imhoff 1:53:08 h; 4. Platz: Carsten von Kuk 1:55:01 h 1. AK40.

Fotos von Michael Pörsch

www.drachenlauf.net

Weitere Fotos: Werner Fink

  1. Manuel von den Laufmonstern

    Tolle Berichte, toller Lauf ! Eigentlich ja mein Terrain und da muss ich unbedingt auch mal laufen. Aber dieses Jahr habe ich mich noch in der Regenerationsphase befunden, da wäre ein solcher Lauf kontraproduktiv gewesen.

    Also, weiter so ! Und ich plädiere für eine schnelle offizielle Aufnahme von Michael in die Laufmonster-Liste – wenn er nichts dagegen haben sollte.

    LG Manuel

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