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Volkslauf in Sinzig-Westum: ein Vatertag der besonderen Art

201105010999.jpgLaufmonster Frank Carbach ist bekannt in der Szene als ein Mann mit außerordentlich vielen Talenten: Spitzenläufer, Starfotograf, Frikadellen-Catering und Achse der deutsch-französischen Freundschaft. Darüber hinaus ist er auch noch schnelles Mitglied des kleinen Vereins SV Lauftreff Westum in Sinzig, der immer am Vatertag mit dem Murrelauf eine sehr schöne Laufveranstaltung anbietet.

201106070301.jpgSo viel Engagement schreit geradezu nach einer honorierenden Geste und so fiel es mir nicht schwer, mein Versprechen einzulösen und mich am frühen Donnerstagmorgen via Mittelrheinbahn in die wunderbare Weingegend an der pfälzisch-nordrheinwestfälischen Grenze zu begeben. Ein Bilderbuchvatertag bei herrlichem Sonnenschein würde so oder so bevorstehen und am Start sah ich erstaunlich viele bekannte Gesichter: das Porzer Urgestein Helmut Urbach mit Ehefrau Ingeborg, oder Annette Geiken in Begleitung von Jürgen Reiser vom RWE Power-Team.

201106060103.jpgIn Minutenabständen ging es auch recht bald los und irgendwann war es dann auch soweit für uns mit dem Aufbruch auf die 21,1 km lange Halbmarathondistanz. Trotz momentaner Beschwerden in der Hüfte empfand ich die ersten 11 km als äußerst kurzweilig, denn es lief ungemein rund an dritter Position. Meine Devise lautete: besser mit Handbremse anlaufen und keinen Totalausfall der Hüfte riskieren. Dieser kann sich nämlich zu einer monatelangen Lauf-Quarantäne entwickeln, wie ich zwei Jahre zuvor ganz schmerzlich erfahren musste.

201106070300.jpgDann ging es hoch in die Weinberge. Nach 4er Schnitt zuvor kam jetzt Schneckentempo. Das war nicht weiter dramatisch, denn der Parcours ist landschaftlich unheimlich attraktiv mit dem Rhein im Blick, dem vielen Grün und den Weinblättern. Und so störten weder die kilometerlangen Anstiege, noch der Verfolger Bernd Engel vom Moselclub LG HSC Gameln, dem ich letztlich den Vortritt lassen musste für Platz 3.

201106070305.jpgIn 1:27er Zeiten beendeten wir beide diesen Parcours als Dritt- und Viertplatzierte hinter den ersten zwei Finishern. Frank Apfelbaum vom SSG Königswinter gewann mit einer Wahnsinnszeit von 1:17:45 h vor Marc Münz aus Montabaur, der mit 1:20:32 h bei den zu bewältigenden Steigungen auch eine sehr beeindruckende Leistung zeigte. Die 7 bzw. 8 Minuten Rückstand des Drittplatzierten und meiner Weingkeit als Viertplatziertem sind selbstredend.

201106070302.jpgBei den Damen erlief Thurid Buch den ersten Platz für sich in 1:28:48 h. Im Ziel ging mein Weg schnurstracks hin zu den Massagebänken. Meine Freude über den ausgebliebenen Streik der Hüfte war derartig groß, dass mich selbst der Befund des vereinseigenen Masseurs schmunzeln ließ. Er holte seine Kollegen herbei und sagte: „Sieh dir das mal an, das habe ich noch nie gesehen. Die Muskeln haben sich komplett verselbständigt und zucken und arbeiten mit Hochdruck. Hier scheinen Können und Wollen in unüberbrückbarem Gegensatz zu stehen.“ Conny umschrieb fachmännisch und sehr diplomatisch, was sonst mit Übertraining bzw. falschem Training bezeichnet würde und empfahl mir Yoga-Einheiten. Das beruhigte mich, denn zu meiner Hüfte sagte er: „Keine Fehlstellung und alles paletti.“ Ich entgegnete nur, dass Yoga nicht mein Ding sei.

201106070303.jpgUnd so konnte es nahtlos übergehen in den Après-Lauf. Thomas Dogen, Sieger des Jahres 2009 im Halbmarathon und bekannte Größe der Veranstaltung, war auch vor Ort, um seinen Kumpel und Zweitplatzierten Marc Münz als Zuschauer zu unterstützen. Gemeinsam mit Frank, der seinem Verein als Streckenposten zur Verfügung stand, erörterten wie ein Laufmonster-Engagement von Thomas in Wesseling auf der 30 km-Distanz. Die weite Fahrt hatte sich spätestens hier erst recht bezahlt gemacht. Die Laufmonster-Garde nimmt mit Thomas als Unterstützung und Lokomotive für den langen Lauf am kommenden Samstag hervorragende Gestalt an.

201106070304.jpgWir tranken noch einige Biere, bevor mir neben meinem Versprechen gegenüber Frank ein weiteres in den Sinn kam, welches ich vor mir selbst vor gut 20 Jahren abgegeben hatte. Damals noch zog es mich auf der Autobahn nach Genf zu meiner fanzösischen Freundin und von dort aus ging es mit ihr im Auto weiter in die große weite Welt Andalusiens. Auf der Autobahn in Richtung Koblenz bereits ist die Schönheit dieser malerischen Weingegend bis hinunter zur Rhein-Mosel-Ecke um Loreley und Bacharach nicht zu übersehen. Damals dachte ich: Große Welt hin oder her, aber in diese Weingegend möchte ich irgendwann noch einmal hin, weil es ja nicht einmal eine Stunde Autofahrt bedeutet, was durchaus zu meistern ist.

Dass es zwei Jahrzehnte später erst so weit sein würde, ist schon seltsam, aber sei’s drum, Hauptsache, die Hüfte hat gehalten. Und so vollendete ich den perfekten Tag, indem ich kurzerhand den Zug nahm in die herrliche Weltkulturstadt Bacharach. Für einen Tagesausflug oder ein verlängertes Wochenende bietet sich die Veranstaltung von Franks Verein geradezu an. Die Versorgung mit Grillgut, Getränken und Präsenten sowie die Massage ist einfach exzellent. Und noch zu erwähnen: kein Verlaufen möglich trotz der vielen Waldwege und der Abgeschiedenheit in Natur.

Mir bleibt nur zu sagen: Danke und bis nächstes Jahr.

Fotos: www.pixum.de/slide/5698648

www.lauftreff-westum.de

1 Kommentar zu „Volkslauf in Sinzig-Westum: ein Vatertag der besonderen Art“

  1. Super Bericht, die Fotos kommen morgen, aber nur wenn auch D I E WADE mit eingebunden werden kann. Laufe am Mi. erst um 19:30 Uhr. Hallo Thomas, sehen uns am Sa., wenn ich frei bekomme.

    Frank C.

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