Mit wabernden Bodennebelschwaden präsentierten sich die Freiflächen und Wiesen des Stadtwaldes an diesem zweiten Adventssonntag. Wetterkenner schließen daraus natürlich sofort, dass mehr oder weniger winterliches und ruhiges Hochdruckwetter herrschte. Doch dem war nur kurzfristig anlässlich dieses gelungenen Premierenlaufes so. Ein paar Tage vor der Veranstaltung musste man beinahe mit dem schlimmsten Schmuddelwetter rechnen und auch der darauffolgende Montag zeigt sich wieder wie gehabt: grau in grau mit Regen, stürmischem Wind und für die Jahreszeit zu mild.
Eine für eine Erstauflage dieser Laufkategorie geradezu rekordverdächtige Menschentraube versammelte sich kurz vor 10 Uhr nahe des Clubheims des Tennis-Clubs Lese Grün-Weiss. 791 Vormelder standen bereits im Vorfeld fest, dazu kamen laut Veranstalter an die 150 Kurzentschlossene. Viele davon wie gewünscht mit Nikolausmütze, wodurch die finanzielle Zuwendung an den zu umlaufenden Lindenthaler Tierpark seitens des austragenden Leichtathletikteams der Deutschen Sporthochschule nochmals kräftig aufgestockt werden konnte: pro Teilnehmer und Nikolausmütze 50 Cent! Zur Zeit liegt das Spendenbarometer bei immerhin 600 Euro: ein schöner Erfolg.
Die im Umland ansässigen Vereine TV Refrath und TSV Bayer 04 Leverkusen hatten gleich eine ganze Armada hochkarätiger Spitzen- und Nachwuchsläufer gemeldet. Dementsprechend entschwand eine vielköpfige Spitzengruppe um den späteren Sieger Michael May (31:10 min.) bereits nach den ersten Kurven aus dem Blickfeld.
Dahinter versuchten sich einige auch nicht unbedingt langsame Zeitgenossen zum Teil als Pacemaker für die erste Frau Jeannine Hagedorn (ebenfalls TV Refrath), die sich eine 37er-Zeit vorgenommen hatte und das Rennen in 37:34 min. mit Punktlandung klar für sich entschied. In Anbetracht der vorhandenen läuferischen Routine eher ein Kinderspiel.
Schwieriger gestaltete sich (wie so oft auf Mehrrundenkursen) das Überholen der Überrundeten, die sich nebeneinander laufend (wieder einmal völlig unnötig) ganz schön breit machten. Und das auf den mehr oder weniger komplett zu absolvierenden großen Teerwegen des in Nierenform angelegten Umlaufs des Tierparkgeländes. OK, im Hinblick auf das relativ große Teilnehmerfeld musste man einfach damit rechnen. Noch eine kleine Randnotiz: wer sich auf einen pünktlichen Start gefreut hatte, wurde einmal mehr mit einer Art höherer Gewalt der typisch kölschen Art konfrontiert: um kurz nach 10 Uhr kreuzte ein Kohlezug der HGK (Häfen und Güterverkehr Köln) die Strecke. Die bereits aufgewärmten Spitzenläufer verließen daraufhin in Scharen den Startbereich, um sich während der fast zehnminütigen Wartezeit in Sichtweite des vorderen Blocks weiter einzulaufen und nicht auszukühlen.
Im Ziel gab es einen Schoko-Nikolaus als Belohnung und heißen Tee als Verpflegung, mithin fast alles, was der Läufer in vorweihnachtlicher Zeit und angesichts der vorherrschenden Temperaturen so braucht. Insgesamt 167 Starter liefen übrigens kürzere Distanzen und beendeten das Rennen je nach Alter, Tagesform oder persönlicher Zielsetzung bereits nach einem Umlauf (3,2 km) bzw. zwei Runden (6,5 km), wurden jedoch trotzdem separat gewertet. Eine gute Idee: ein pfiffiger Veranstalter und der Chip am Schuh machen es möglich. Also, auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Ergebnisse der Laufmonster:
Kai (im vermeintlich letzten Rennen als M35er): 19. insgesamt in 37:17 min. (und 2. in der AK)
Thorsten: 30. in 38:45 min.
Foto: Veranstalter