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5. RheinEnergie Bonn Marathon

Ganz früh morgens konnte man den Regen gegen das Fenster prasseln hören, ein Öffnen desselben blies einen kalten Hauch Winter herein. Egal, die Klamotten lagen schon passend bereit, also wurde an der Garderobe kurzfristig nichts mehr geändert. Punkt 8 Uhr ging´s auf zur S-Bahn.

Im Kölner Hauptbahnhof Ralf und Andreas (Siebert, Gerling-Kollege) getroffen sowie weitere Marathon-Starter gesehen. Auf der recht kurzweiligen Zugfahrt vertrieben wir uns die Zeit mit Erzählungen vergangener Läufe und sonstigen Anekdoten, um uns etwas abzulenken. So richtig ernsthaft waren wir (noch) nicht bei der Sache, aber das sollte sich bald ändern. Gut vorbereitet auf einen Marathon war ich nämlich nicht. Ralf ging es ähnlich. Ich habe die letzten Tage andauernd gesagt: „Ich bin froh, wenn wir das Ding gut hinter uns gebracht haben.“ Wusste gar nicht, wo ich stehe, habe in letzter Zeit zu wenig und vor allem zu wenig Langstrecken trainiert. Zum Glück erhielt ich meine von Frank bereits abgeholte und nun wiederum bei der Kleiderabgabe hinterlegte Start-Nr. völlig problemlos.

Zusammen mit Thorsten auf dem Weg in den Startblock (um drei Ecken) merkte man recht bald die doch sehr frischen Temperaturen. Wie erwartet und erhofft ging es zügig und pünktlich los.

Nach einem km hatten wir bereits freie Bahn und waren relativ erschrocken über die schnelle Durchgangszeit von 3:53 min. Das war viel zu schnell. Auch die folgenden Abschnitte ergaben Zeiten von knapp unter 4 min. Aber es „rollte“ einfach gut, also nahmen wir nur etwas Tempo raus. Durch Beuel, zweimal über die Kennedybrücke (mit sehr vielen Zuschauern) und am Rhein entlang ist die Strecke sehr unterhaltsam. Schon ab km 12 kommt allerdings der Abschnitt, wo es durch die südlichen Stadtteile, am Anfang über eine Schnellstraße, dann wieder durch relativ lang gezogene villengesäumte Alleen, immer weiter Richtung Bad Godesberg geht. Hier fehlen einfach Zuschauer, um die Stimmung etwas aufzulockern.

Nach der Halbmarathonmarke, also auf dem Rückweg Richtung City nehmen die langen Geraden dann schier überhand. Außerdem wird´s wellig. Irgendwann fiel das Tempo auf knapp über 4:30 min/km und ich musste Thorsten allein ziehen lassen. Auch wurde von mir zum ersten Mal bei einem Lauf überhaupt ein Dixie-Häuschen an der Strecke aufgesucht. Nun ja, anschließend waren es noch knapp 11 km: etwas zu weit, um weinerlich zu werden.

Die zurzeit leider fehlende Marathon-Form hat sich also gestern fast gerächt. Nur mit dem bekannten Willen und weil man die Distanz an sich ja nun doch langsam kennt, habe ich mich auf den letzten Kilometern (hallo Victoriabrücke: „Ich liebe diese Steigung!“) durch den Bonner Norden gerade so unter 3 Stunden durchgebissen oder besser durchgemogelt. Klar, dass nach dem Zieleinlauf und Duschen erst mal ein paar Bierchen im Festzelt fällig waren. Als es dort etwas voller und ungemütlicher wurde, sind wir noch nach Köln in den Holunder gefahren bzw. anschließend mit den dort angetroffenen Bonn-Finishern Tanja Krämer und Uli Vogt ins Alcazar Essen gegangen, um den Nachmittag und Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Also, Bonn wird mit Sicherheit nicht (mehr) meine Lieblingsstrecke, aber mit den Laufmonstern, in der Gruppe, netten Laufkollegen auf der Strecke, im Zielbereich und hinterher ist alles gut.

Nachtrag: Thorsten hatte übrigens einen ziemlich guten Tag erwischt: in 2:56:01 h lief er neue persönliche Bestzeit!

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