
Esther Pfeiffer hat den Generali Köln Marathon 2025 mit einem fantastischen Halbmarathonrennen gekrönt: In 67:28 Minuten pulverisierte sie nicht nur den Streckenrekord, den Sabrina Mockenhaupt 2008 mit 68:51 Minuten aufgestellt hatte, sondern ist jetzt auch die drittschnellste Deutsche überhaupt über die 21,0975 Kilometer. Nur die Rekordhalterin Melat Kejeta (65:18 min) und Konstanze Klosterhalfen (65:41 min) waren jemals schneller als die 28-Jährige von Düsseldorf Athletics.
Einen weiteren Streckenrekord gab es beim Marathon der Männer zu feiern: Der Kenianer Barnaba Kipkoech finishte die 42,195 Kilometer so schnell wie niemand zuvor im Schatten des Kölner Doms: In 2:06:54 Stunden setzte er sich gegen seinen Landsmann Boniface Kibiwott durch, der bis zur 35-Kilometer-Marke geführt hatte, dann aber langsamer wurde, so dass er am Ende in 2:08:15 Stunden fast eineinhalb Minuten Rückstand hatte.
Der 32 Jahre alte Kipkoech, der auch seine persönliche Bestzeit unterbot, verbesserte den Kölner Rekord aus dem Jahr 2012 um 43 Sekunden. Vor 13 Jahren war sein Landsmann Alfred Kering 2:07:37 gelaufen. Zuletzt hatte es in Köln 2016 eine Zeit unter 2:10:00 gegeben. Auch der dritte Platz ging mit Onesmus Kiplimo in 2:08:31 Stunden an einen Kenianer.
„Es war erst mein zweiter Start in Deutschland und mein erster in Köln“, sagte der Sieger hinterher, „das Rennen ist für mich sehr gut gelaufen und die Stimmung hier in Köln war fantastisch. Es sind tolle Menschen hier.“ Insgesamt blieben 5 Läufer unter 2:10:00.
Schnellste Frau war die Äthiopierin Fantu Shugi, die nach 2:29:12 ins Ziel lief. Dies ist die schnellste Siegzeit seit 2015. Der Streckenrekord von 2:25:34 geriet aber nicht in Gefahr. Zweite wurde die Vorjahressiegerin Zinash Mekonnen (Äthiopien) in 2:30:38, als Dritte folgte Faith Chepkoech (Kenia/2:31:00).
Bester deutscher Läufer war ein gebürtiger Kölner, der für den TSV Bayer 04 Leverkusen startet: Jonathan Dahlke erreichte das Ziel auf Platz sieben in 2:18:10. Er war im vergangenen Jahr in London 2:15:42 Stunden gelaufen und sein Plan für Köln war es, „in Richtung neuer Bestzeit zu laufen und dabei das Gefühl zu haben, da ist noch ein bisschen Luft“.
Denn Anfang Dezember plant er schon den nächsten schnellen Marathon. Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Valencia in Spanien. „Der Plan ist nicht aufgegangen. Ich musste mich brutal ins Ziel fighten. Ab Kilometer 35 war es ein ganz langer Weg. Aber es war trotzdem einfach geil, hier zu laufen und als gebürtiger Kölner bester Deutscher zu sein“, meinte Jonathan Dahlke im Ziel. Immerhin ist er jetzt der schnellste Kölner aller Zeiten.
Das Halbmarathon-Rennen der Männer gewann Jona Bodirsky (TSV 05 Roth) in 63:11 Minuten vor Mamiyo Hirsuato (Äthiopien/63:17) und Tom Thurley (Potsdamer Laufclub/63:56).
Unterdessen konnte Esther Pfeiffer kaum fassen, was sie in Köln geleistet hatte. „Dass es so schnell war, kann ich kaum realisieren“, sagte sie im Ziel. Öffentlich hatte sie vor dem Rennen davon gesprochen, unter 69 Minuten laufen zu wollen. Insgeheim aber habe sie schon mit einer noch schnelleren Zeit geliebäugelt. „Das Training ist so krass gut gelaufen, dass ich zu Hendrik gesagt habe: Eigentlich will ich unter 68 Minuten laufen.“
Ihr Mann Hendrik Pfeiffer hatte dann auch maßgeblichen Anteil an der Leistungssteigerung, die ihr in Köln gelungen ist. Vor dem Rennen stand ihre Bestzeit bei 69:15 Minuten. Nachdem Hendrik sie durch den Kölner Regen und Wind geführt hatte war sie 1:47 Minuten schneller. „Die Bedingungen waren alles andere als leicht. Der Regen macht mir nichts aus, der Wind schon. Aber zum Glück ist ja Hendrik die ganze Zeit vor mir gelaufen“, sagte Esther Pfeiffer, die in Köln nur sechs Männern den Vortritt lassen musste.
Eine der ersten Gratulantinnen war die entthronte Streckenrekordlerin Sabrina Mockenhaupt. Die 44-Jährige hatte sich für den Halbmarathon beim Generali Köln Marathon noch einmal richtig gut in Form gebracht: In 77:26 Minuten lief sie auf den fünften Platz und freute sich für ihre Nachfolgerin als Streckenrekordlerin: „Ich bin meinen Streckenrekord bei genauso einem Wetter gelaufen, deshalb habe ich vor dem Start zu Esther gesagt, dass es heute ihr Wetter ist.“