Die Stimmung und die Vorfreude auf die Deutschen Marathon Meisterschaften, ausgetragen innerhalb des Hannover Marathons am letzten Sonntag, konnte im Lager des TV Refrath running team besser nicht sein. Alle sechs gemeldeten TVRler waren am Start, diesmal ohne die erfolgsverwöhnten TVR-Damen. Die Strecke in der niedersächsischen Landeshauptstadt ist bekannterweise flach und schnell. Die Temperaturen mit 12 Grad waren wie der Taupunkt perfekt. Nur der böige Wind auf der zweiten Streckenhälfte machte allen Läuferinnen und Läufern etwas zu schaffen und verhinderte noch bessere Zeiten.
Diesen DM-Titel hat sich Johannes Ritter sehr sehr hart erkämpft
Das war mehr als ein hartes Stück Arbeit, berichtet der wieder einmal erfolgreiche Johannes Ritter, einer der besten Master-Langstreckler Deutschlands. Bis zur Halbmarathonmarke führte der 59jährige eine starke Gruppe mit allen seinen Konkurrenten mit einer Durchgangszeit von 1:19:51 Stunden an. Dann ließ er die Konkurrenz auch mal führen, bis Johannes ab km 35 wiederum die Initiative ergriff. Jetzt forcierte er, Müdigkeit hin oder her, das Tempo trotz Gegenwind und zog allen davon. Trotz eines Schreckmomentes an einer Bordsteinkante ließ er sich nicht beirren und verteidigte seinen Vorjahrestitel des Deutschen Meisters in der Masterklasse M55 in hochklassigen 2:42:11 Stunden mit neuer persönlicher Bestzeit vor Guido Vollkommer (2:43:14) aus Hannover und Olaf Schoenenborn (2:43:49) aus Erlangen.
Den Titel nur knapp verpasst – TVR Masterteam trotzdem mit Silber glücklich
In der Addition von drei Marathonzeiten fehlten am Ende des Tages nur läppische 16 Sekunden für den Mannschaftstitel. Hannover 96 hatte mit 8:24:02 Stunden nur einen sehr knappen Vorsprung vor dem TVR running team mit 8:24:17. Die Athleten von TVR-Coach Jochen Baumhof hatten alles gegeben und gratulierten sportlich fair. Zum großartigen Teamergebnis haben Manuel Skopnik beigetragen, der wie ein Uhrwerk mit starken 2:45:43 Stunden einen 7. Platz in der M50 belegte und Alexander Hoerniss (14. M50). Der Vielstarter lieferte wie geplant eine 2:56:23 Stunden ab. Dritter hinter den TVRler wurde der LAV Tübingen. Dieter Pütz und Hermann Belke, beide flotte M60-Läufer, hatten sich ihr Rennen ebenfalls perfekt eingeteilt. Dieter finishte nach 3:15:17 Stunden (13. M60) und Hermann nach 3:38:07 Stunden (23. M60).
Neue Bestzeit: Lukas Kley verbessert sich auf starke 2:27:14 Stunden
Nach seinem schnellen Halbmarathon in Verona (1:09:34) sollte diesmal die Marke von 2:30 Stunden fallen. Der aktuell schnellste TVR-Läufer Lukas Kley lief die erste Hälfte mit einer großen Gruppe an. Das kam dem 32jährigen sehr entgegen, denn er fühlte sich nicht so stark wie in den Tagen zuvor. Doch wider Erwarten konnte er seinen sehr ambitionierte km-Schnitt von unter 3:30 min. bis km 35 halten. Erst als er alleine auf sich gestellt war und auf den letzten 8 km gegen den Wind und die Müdigkeit kämpfen musste, verlor der Refrather Langstreckler einige Sekunden. Auf der Zielgeraden war Lukas Kley gut in der NDR Live-Übertragung zu sehen und auch seine Jubelpose nach 2:27:15 Stunden. Damit belegte er nicht nur einen hervorragenden 14. Platz in der DM-Männer Einzelwertung, sondern verbesserte seinen Hausrekord gleich um über sechs Minuten. Auch in die Teamwertung ist der TVR-Erfolg in der Männerklasse beachtenswert: Hinter Berlin, Leipzig, Braunschweig und Rosenheim belegte das TVR-Team vor den Frankfurtern eine großartigen 5. Platz.