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Staffelmarathon Pulheim: Adrenalin-Schub für die Grid Boys

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Man kann den Pulheimer Staffelmarathon als Team von vorne bis hinten exakt durchplanen. Inklusive aller Treffpunkte und -zeiten. Selbst die Startkorridore für die Strecken von 5 über 7,2 bis zu den 10 Kilometern sind aufgrund der individuellen Leistungsstärken vorhersehbar. Man kann und darf jedoch auch davon ausgehen, dass alle Mitstreiter irgendwann zur rechten Zeit am rechten Platz sind, denn sie sollten ja wissen, was sie wann zu tun haben. Einfach nur laufen. Ggf. auch als Startläufer. Derjenige der Laufmonster war vielleicht gerade wegen des Getümmels im Geschwister Scholl Gymnasium einfach nicht auszumachen. Und das bis kurz vor dem Start um 10.40 Uhr. Oder vielleicht doch überraschend nicht anwesend? Es sollte sich später klären.

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Doch irgendjemand der beiden vor Ort musste nun antreten. Sofort! Subito! Die Uhr der Wahrheit hatte geschlagen. Mit der Start-Nummer zwei über die Drängelgitter und mitten hinein in den Startblock. Gefühlt 20. Reihe, wohl aber noch weiter hinten. Schleppender Start und kein Freischwimmen möglich. Rutschige Passagen auf der Einführungsrunde im Wohngebiet im Norden Pulheims. Doch die Sonne schien. Und wo sie den Asphalt traf, war Schnee und Eis binnen Minuten kein Thema mehr. Erster Kilometer angeblich in 3:58 Minuten. Doch auf Zuruf gemessen, während ich immer noch in wahrem Übermut zunächst versuchte, das Feld von hinten aufzurollen. Es wollte schlichtweg nicht gelingen. So pendelten sich die Durchgangszeiten über 4 min. ein und die Endzeit von 30:20 min. auf den 7,2 km bestätigte dies auch sehr überzeugend.

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Thomas war zum Glück bereits startklar und konnte den handlichen „Staffelstab“ übernehmen. Ich hatte mich schon auf weitere 5 km eingestellt. Vom Startläufer war immer noch nichts zu sehen. Der Grid Boy verließ den Wechselbereich und machte sich auf in die warmen Boxen, sprich das Innere des nach wie vor proper gefüllten Gymnasiums. Keiner hatte so recht Lust, sich in der Kälte etwas abzufrieren und verharrte bis zu seinem Einsatz in der großen Empfangshalle oder den vielen Nischen und Seitenarmen. Schnell umziehen und abtrocknen, Klamotten wechseln und zur Siegerehrung 5 und 10 km. Ronja hatte über 5 km gewonnen und Harald über die Langdistanz den zweiten Platz erreicht. Alle Achtung! Der Tag begann, sich selbst in positivere Bahnen zu lenken.

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Marcel war ebenfalls plötzlich da und stand für die mittleren 5 km bereit. Damit war die Planung wieder im Reinen. Daniel übergibt an ihn, Manuel läuft die vorgesehenen 10 km und Harald den Schlusspart über 5 km. Etwas zu euphorisch begab ich mich nach draußen, um endlich einmal ein paar Fotos zu schießen. Doch ich verpasste alles und jeden, vor allem die für mich wichtigen Staffelübergaben. Nach 20 Minuten im Wolkenschatten und in zunehmender Kälte passte ich gerade noch Marcel ab und verflüchtigte mich durchgefroren zwangsläufig wieder ins Warme. An der sportlichen Form wie an der nicht läuferischen Feinplanung darf also durchaus noch gefeilt werden. Oder es ist im kommenden Jahr schlichtweg wieder „etwas“ wärmer. Marcel legte nichtsdestotrotz eine 18:30 hin und auch die 36:30 min. von Manuel konnten sich wahrlich sehen lassen.

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Zum finalen Wechsel musste ich einfach noch einmal als Grid Boy in den Startbereich. Und endlich gelang das, was einem immer nur mit dem Mut der Verzweiflung gelingt. Eine schöne kleine Fotoserie mit Gegenlicht und erst durch die gleißende Sonne vermeintlich bedrohlicher Wolkenkulisse im Hintergrund. Noch dazu war es ein perfekter Wechsel und Harald gab Gas bis zum Anschlag. Nach einer 19er-Runde konnte er nach 2:46:32 Stunden das erfolgreiche Sextett beschließen. Der 23. Platz von 185 Staffeln spiegelt auch genau wieder, was an diesem Tag möglich war und möglich wurde. Die Grid Boys sind nun zunächst einmal Geschichte. Aber wer weiß: Vielleicht gibt´s ein Wiedersehen im Januar 2017.

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Veranstalter/Ergebnisse/Fotos von Kai & Winni

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