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Wunsch und Wirklichkeit

2013-04-24-00603.jpg2013-04-24-00602.jpgDa haben uns der FC Bayern München und Borussia Dortmund im wahrsten Sinne des Wortes zwei rauschende Ballnächte beschert. Was vor der Saison niemand auch nur im entferntesten für möglich gehalten hätte, ist nun zum Greifen nahe – ein rein deutsches Finale in der Champions League. Ja richtig, zwei deutsche Mannschaften stoßen mit insgesamt acht Toren – aus dem Spiel heraus erzielt eines sogar schöner als das andere – im ersten Halbfinale die Tür zum Endspiel am 25. Mai in London ganz weit auf. Nach der Gala der Bayern gegen ein offensichtlich überspieltes Barca setzte Dortmund gegen die schon immer überkandidelten Galaktischen mit purer Willensstärke noch einen drauf. Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können, dass das Finale trotz der zu erwartenden Gegenwehr im Rückspiel für beide erreichbar ist und der Einzug ins Spiel der Spiele bereits nach diesen beiden Europapokalabenden absolut verdient wäre. Wer weiß aber jetzt schon, wie spannend die Rückspiele noch werden können?

Das Wunschdenken über eine ganze lange Saison ist nun beinahe Wirklichkeit geworden und sowohl Bayern als auch der BVB wirken nicht nur auf den ersten Blick zu abgeklärt und wohldosiert unerbittlich, um sich die Butter noch vom Brot nehmen zu lassen. In Spanien ist man angesichts der deutschen Demütigungen mehr als ratlos, auch wenn zumindest seitens Jose Mourinho eine eindeutige Kampfansage zu vernehmen war. Vielleicht war dies jedoch trotz aller Störgeräusche der Beginn einer Zeitenwende – weg von der Dominanz des iberischen Fußballs hin zur neuen deutschen Feinkunst. Beispiellos filigran, technisch versiert und noch dazu höchst ästhetisch verändern die nationalen Marktführer fast nebenbei, aber sehr nachhaltig, die Gesetzmäßigkeiten der europäischen Fußballwelt. Und die Madrilenen haben ab sofort ein neues Schreckgespenst. Nach der „schwarzen Bestie“ Bayern München spielen die „Schwarzgelben“ sie nun schwindlig.

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