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Schlammschlacht am Rheinsteig

2013-05-26-00946.jpgFür den letzten Sonntag hatte ich mir mal wieder etwas Feines ausgesucht: Den Rheinsteig Extremlauf. Es versprach ein anstrengendes und anspruchsvolles „Rennen“ auf extremem Terrain zu werden. Um 8.00 Uhr starteten wir in Bonn Ramersdorf bei strömendem Regen und 9 Grad auf die 34 km lange Strecke. 1.200 Höhenmeter hatten wir zu bewältigen. Zunächst ging es zum Foveaux-Häuschen oberhalb von Küdinghoven. Gleich zu Beginn: Treppen. Am Häuschen ist einer der vielen Aussichtspunkte der Strecke, mit schöner Sicht auf das Rheintal – nicht so an diesem Tag.

2013-05-26-00941.jpgBei Nebel und Regen war der Rhein nur zu erahnen. Weiter führte die Strecke oberhalb des Dornheckensees bei Oberkassel vorbei. Den See haben wir wegen des schlechten Wetters auch nicht gesehen – zum einen war nicht mehr als 50 Meter Sicht, außerdem musste man sich so auf den matschigen, rutschigen Untergrund konzentrieren, dass man sich nicht wirklich umschauen konnte. Teilweise war der Matsch 15 cm tief. Der Wald sah aus, als hätten Wildschweine alles umgepflügt, dabei waren nur knapp 300 Läufer unterwegs nach Bad Honnef. Nächstes Jahr muss ich mir das alles noch einmal bei schönem Wetter ansehen.

2013-05-26-00942.jpgAnschließend führte der Kurs nach Oberdollendorf durch die Weinberge. Von hier aus hätte man die Löwenburg, den Petersberg und den Drachenfels normalerweise schon sehen können. Das war uns gestern verwehrt – vielleicht besser so, denn diese Berge hatten wir ja alle noch vor uns. Dann kam er auch schon, der nicht enden wollende Aufstieg auf den Petersberg, wo uns vor dem Hauptportal des Hotel Steigenberger – ehemals Gästehaus der Bundesregierung – eine der vielen Verpflegungsstationen erwartete. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass das Bergablaufen fast genau so langsam ging wie bergauf, da man nur noch rutschte und schlitterte – einfach unfassbar.

2013-05-26-00945.jpgWeiter ging es über die Seufzerbrücke auf den Gipfel des Geisberges, dann auf den Drachenfels, wo wir mit Kuchen für die Strapazen belohnt wurden. Fehlte nur noch Kaffee. Vom Drachenfels liefen wir vorbei am Ulanendenkmal in Rhöndorf (also wieder ganz nach unten auf 75 m) hoch auf die Löwenburg (375 m), schließlich noch auf den Himmerich und ab jetzt nur noch bergab. Auf diesen Punkt der Laufstrecke habe ich die ganze Zeit gewartet – aber leider war der Abstieg so steil, dass man das Runterkraxeln nicht wirklich Laufen nennen konnte. Die Oberschenkel brannten und man musste höllisch aufpassen, dass man sich nicht hinlegte. In der Mitte des Weges floss ein Bach aus Regenwasser durch den man stellenweise laufen musste – so wurden die Schuhe wieder ein bisschen sauberer…

2013-05-26-00940.jpgZum Ziel des Rheinsteig-Extremlaufes durchquerten wir Bad Honnef und gelangten auf die Insel Grafenwerth – die letzten zwei Steigungen: Brücken, von denen die erste über die Zugstrecke und die zweite schließlich auf die Rhein-Insel führt. Der Zieleinlauf war sehr schön. Nach 4 Stunden Dauerregen während des Laufs hatte es ENDLICH aufgehört zu schütten. Himmlisch. Leider habe ich es nicht mehr unter 4 Stunden geschafft: 4:04:53. Die Zeit muss ich nächstes Jahr unbedingt verbessern und den Lauf dann mal bei Sommerwetter absolvieren.

2013-05-26-00943.jpgIm Ziel wurden wir von einer kleinen Zuschauer-Menge begrüßt – wahrscheinlich alles Angehörige, denn wer wäre sonst bei dem Wetter unterwegs gewesen? An alkoholfreiem Bier, Kuchen, Brezeln etc. konnten wir uns laben, außerdem hat jeder Finisher ein Glas Siebengebirgs-Honig als Geschenk bekommen. Heute habe ich ganz schön Muskelkater – ich glaube allerdings hauptsächlich vom Bergablaufen und wegen der Kälte. Gegen den RhEX war der Hermannslauf ein Spaziergang.

2013-05-26-00944.jpgEine super organisierte Veranstaltung mit ausreichend Verpflegungsstellen, der Streckenverlauf ist gut markiert und mit dem Rheinsteig identisch, überall standen Helfer und haben aufgepasst, dass wir nicht vom rechten Weg abkamen. Die Kleiderbeutel konnte man kurz vor dem Start in einen Bus legen, der die Klamotten dann zum Ziel brachte, so dass man sich also gleich etwas Warmes anziehen konnte, bevor es mit der Straßenbahn zurück nach Bonn ging.

An die Laufmonster und alle Neugierigen: DAS ist auch was für Euch!

5 Kommentare zu „Schlammschlacht am Rheinsteig“

  1. Hi Christiane, super Bericht. Am liebsten würde ich jetzt schon für 2014 melden. Der Lauf steht schon lange auf meiner Wunschliste. Und gemäß der reinen Wahrscheinlichkeit wird das Wetter nächstes Jahr besser sein. Du hast in deinem Bericht vergessen, dass du nur 15 Stunden vorher noch den 10er in Brühl gelaufen bist.
    Gute Erholung …bis nächste Woche beim Stammtisch

  2. Hallo Christiane, erstmal Glückwunsch. Erst Brühl, dann Rheinsteig, alle Achtung. Bei Deinem Bericht kann man eigentlich nicht anders, als sich den Termin fürs nächste Jahr vorzumerken. Ich würde dann allerdings das „All-Inclusive“ mit Sonne buchen :- )

  3. Herzlichen Glückwunsch Christiane! Tolle Leistung und Motivation bei dem Wetter! Auch ein sehr schöner Bericht, der bei mir Deichmonster bei gutem Wetter Interesse weckt.
    Gute Erholung!!!

  4. Hi Christiane, super Bericht und sicher ein interessanter Lauf, werde dich aber im nächsten Jahr lieber noch einmal beim Hermannslauf begleiten, das ist für mich extrem genug.
    Bis Do Sabine

  5. Hallo Christiane … super tolle Leistung … Rheinsteig Extremlauf … der Name ist nun mal „Programm“. Ich habe den Rheinsteig auch schon einmal in 2010 in totalem Regen und denkbar schlechter Strecke absolvieren dürfen, daher weiß ich, was dir auf der Strecke abverlangt wurde. Der Rheinsteig ist schon im trockenen Zustand eine Herausforderung … daher … herzlichen Glückwunsch und gute Erholung.

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