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Two Oceans Marathon mit Kälte, Regen und Wind

201204110923.jpgEs war meine bislang weiteste und im Nachhinein auch spektakulärste Laufreise. Hier mein Bericht zum Two Oceans Marathon: Am 3. April sind wir nach ca. 20 Stunden Anreisezeit frühmorgens endlich in Kapstadt angekommen. Nach den üblichen Einreiseformalitäten wurden wir direkt anschließend von Ali Schneider empfangen und mit dem Bus in das ca. 30 Minuten entfernete Protea-Hotel gefahren. Hier durften wir zunächst einmal frühstücken, anschließend ging es dann zur Zimmerbelegung. Das Hotel und die Zimmer waren mehr als in Ordnung.

Am 4. April besuchten wir die Marathonmesse und konnten im Verlauf des Tages sogar die Strecke besichtigen. Die Sonne brannte und es war mächtig warm. Am Gründonnerstag dann Ausflug zum Kap der guten Hoffnung. Vom Tafelberg bot sich uns nach der Seilbahnfahrt an diesem sonnigen Tag eine grandiose Aussicht auf Kapstadt. Karfreitag waren wir dann wieder in der Stadt, besuchten das Aquarium und konnten bei einem Bummel noch ein wenig relaxen.

Samstag, 7. April, Renntag: 4 Uhr aufstehen, kleines Frühstück, 4:45 Uhr Abfahrt zum Start. Auf der Fahrt fing es bereits an zu regnen und der Wind frischte auf, unliebsame Erinnerungen an Antalya 2011 kamen hoch…

Ein unüberschaubar großes und buntes Multikulti-Läuferfeld versammelte sich zu dieser frühen Stunde bereits im Stadion. Punkt 6 Uhr fand dann der Start des HM mit ca. 15.000 Teilnehmern statt. Anschließend sangen wir Ultras das Mandela-Lied und die Nationalhymne. Hier bekam man schon eine Gänsehaut. 6:25 Uhr ging es dann auf die 56 km lange Reise zum anderen Ozean, mit dem Startschuss bei nun immer stärker aufkommendem Regen setzten sich die ca. 9.500 Läufer in Bewegung. Die südafrikanischen Läufer hörten trotz des Wetters mitnichten mit ihren Gesängen auf, eine einmalige Stimmung.

Mein realistisches Ziel war, die 56 km in ca. 6 Stunden zu schaffen. Ich lief mit ca. 6:30 min. pro km an, die Strecke ist schließlich gerade am Anfang auch sehr hügelig. Nach 3 km fand ich meinen Rhythmus und lief auf die Gruppe der 6 Stunden-Läufer auf. Also bis hierhin alles perfekt. Die Läufer sangen und jubelten wie zur Selbstmotivation immer weiter, einfach eine Woge der Begeisterung trotz des schlechten Wetters. Aber auch die zahreichen Zuschauer feuerten die Läufer natürlich an.

An der ersten schweren Steigung bei km 24 und im strömenden Regen gingen viele Läufer und ich konnte zum Überholen ansetzen. Die Verpflegung an der Strecke war einfach toll mit kleinen Wasserkissen (zur Nachahmung in Deutschland ausdrücklich empfohlen!), Cola, Bananen und mehr.

201204071203.jpgIch lief mein Tempo weiter mit Splits zwischen 5:44 bis 6:30 Minuten. Bei km 40 gab meine Uhr leider den Geist auf, aber das störte die letzten 16 km auch nicht weiter (bis dato hatte ich, wie ich nachher abrufen konnte, 2.593 Kalorien verbrannt und einen Puls zwischen 135 und 146). Ich fühlte mich noch gut und zeigte keine große Ermüdung, speziell auch dank der Zuschauer. Bei km 55 hörte ich schon die Ansagen des Sprechers zu den einzelnen Läufern, die im Ziel eintrafen.

201204081518.jpgWenige Minuten später war auch ich ein erfolgreicher Finisher, der im völlig vermatschten und tiefen Boden im Stadion einlief. Da meine Uhr bekanntlich ausgefallen war, wusste ich meine Zeit noch nicht, ich blieb aber mit 5:38:37 h letztlich weit unter der angepeilten Marke. Einfach ein toller Rennverlauf trotz des miserablen Wetters. Nach Medallienübergabe ging ich ins Zelt von Ali Schneider, wo ich wie auch meine Reisebegleiter erwartet wurde. Trockene Sachen überziehen, etwas essen und ein Bier, dann fuhren wir bei immer noch starken Regen auch schon mit dem Bus ins Hotel zurück.

Am Abend folgte dann eine standesgemäße und zünftige Siegesfeier mit allen Beteiligten. Mit meiner Zeit von 5:38:37 h wurde ich bei dem Riesen-Läuferfeld tatsächlich 2. in der M70. Klar, dass ich am Ostersonntag zunächst einmal regenerieren musste und dabei den Lauf genüßlich aufarbeiten konnte.

201204122239.jpgOstermontag ging es dann für vier herrlich warme und schöne Tage mit unglaublicher Natur und Tierwelt nach Sambia, inkl. Safari, Schiffstour auf dem Sambesi und einem Besuch bei den fantastischen Victoria-Wasserfällen in unmittelbarar Nähe unseres Hotels. Derweil vergnügten sich Zebras, Affen und Giraffen auf den Hotelwiesen. Ein unvergesslicher Urlaub ging am Samstag zu Ende. Nach insgesamt drei Starts und Landungen (Livingstone, Johannesburg, London, Frankfurt) war ich glücklich und gesund wieder zu Hause angekommen…

Fazit: Eine für mich unvergessliche Reise mit unglaublich vielen Erlebnissen und Eindrücken. Einfach nur super!

Veranstalterseite

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Hier noch einmal der Text unserer Vorankündigung:

20110828004.jpgIn diesem Jahr nimmt Manni einmal mehr an einem spektakulären Ultra-Marathon teil, dem Two Oceans Marathon in Südafrika, dessen Strecke über 56 km vom Indischen zum Atlantischen Ozean führt und landschaftlich einmalige Ausblicke bietet. Das Ziel befindet nach dem mit vielen Höhenmetern gespickten Parcours dann unterhalb des Tafelberges in Kapstadt. Wir sind gespannt, welche Eindrücke unser M70-Veteran aus Südafrika mitbringt, zumal auch noch eine Tagestour zu den weltberühmten Viktoriafällen angesetzt ist.

  1. Hallo Manni,

    Wie schon am Telefon persönlich ausgesprochen: Meine Hochachtung vor dieser Leistung und meinen allerherzlichsten Glückwunsch! Ein toller Bericht zu einem wahrlich tollen Erlebnis – das hast Du Dir redlich verdient :-) Nun regenerier´ mal schön…

    LG Manuel

  2. Akwaaba zurück König Manni ! Herzlichen Glückwunsch zu einer tollen sportlichen Leistung! Nun hast du also auch auf dem schwarzen Kontinent deine Fußspuren hinterlassen! Toller Laufbericht, bei dem man den Eindruck nicht los wird, dass es dir da unten wohl ziemlich gut ging :-)
    Freu mich auf baldige persönliche Berichterstattung! Willkommen zurück, dein afrikanischer Freund, Daniel G.!

  3. Gratulation unserem Silberrücken!!!

    Manni bei Dir gehen mir die Superlative aus. Ich hatte Ostern sofort nach Deinem Ergebniss geschaut und mich sehr für Dich gefreut. Ich hoffe sehr Du kannst die vielen tollen Eindrücke noch lange festhalten.

    Bis demnächst, Micha.

  4. Es stimmt, was soll man zu unserem Manfred noch sagen. Ich kann mich nur immer wiederholen, ein absolutes Vorbild!

    Herzlichen Glückwunsch und erhol dich jetzt mal und beim nächsten Stammtisch wird gefeiert.

    LM Kay

  5. Manni „Nelson“ Claaßen!!!! Er lebe 56 mal hoch, hoch, hoch!!! Und weil er gesund und munter zurück ist, vom ganzen Herzen ein dreimol Kölle Alaaf!!! Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen. Mach weiter so!!!

    LG Guido

  6. Hallo Ultra Manni,

    herzlichen Glückwunsch zu deiner erfolgleichen „Überbrückung“ von zwei Oceans.
    Eine tolle Leistung und ein sehr schöner Bericht. Macht richtig Lust, da zu laufen.
    Bis die Tage.

    LG José

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