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Dämmer-Marathon Mannheim: zwei Städte, zwei Bundesländer und zwei Flüsse

dscm2719.jpgMein Entschluss, in Mannheim meinen insgesamt vierten Marathon, aber den allerersten Frühlingsmarathon zu absolvieren, hatte mehrere Gründe. Da Laufmonster Thorsten seit einigen Jahren in der Stadt zwischen Rhein und Necker lebt und arbeitet, war mir ein 1A Support sowie kostenlose Kost und Logis sicher. Zusätzlich lag der Termin ideal, da dieses Wochenende das letzte meiner fünfwöchigen Elternzeit war. So hatte selbst ich genug Zeit und Muße und tatsächlich auch Lust, die für mich sehr seltenen langen Läufe zu absolvieren. Insgesamt sind es leider wieder mal nur ganze drei Stück geworden und keiner wirklich länger als 32 km.

Doch trotzdem merkte ich, dass sich meine Form von Lauf zu Lauf verbesserte. Dass ich nicht ganz meine persönliche Bestzeit erreichen würde, war mir aber eigentlich immer klar, hatte ich doch von Januar bis Mitte März mehr oder weniger kaum bis gar nicht trainiert.Doch zurück zum Marathon, der eigentlich Mannheim-Ludwigshafen Marathon heißen müsste, da fast die Hälfte der Strecke eben durch die rheinland-pfälzische Stadt auf der anderen Seite des Rheins verläuft. Angereist bin ich ganz entspannt mit dem eigenen Auto am Samstagvormittag.

dscm2724.jpgThorsten hatte meine Startunterlagen bereits am Vortag im Kongress-Zentrum am Wasserturm abgeholt. Der Start findet traditionell am Abend statt, damit man auch Mitte Mai in die Dämmerung laufen kann. Allerdings hatte man dieses Jahr wohl wegen der auch in Mannheim stattfindenden Eishockey WM entschieden, den Startschuss um eine Stunde auf 17:30 Uhr vorzuziehen. Tatsächlich ging es aber erst um 17:45 Uhr bei bestem Laufwetter auf die Strecke. Trotzdem werden wohl alle der über 3.000 zeitgleich gestarteten Halbmarathonies im Tageslicht ins Ziel gekommen sein. Durch den zeitgleichen Start vom Halbmarathon und Marathon mit Zweier- und Vierer-Staffeln kam zumindest auf den ersten 20 km das Gefühl auf, bei einem richtig großen Event zu sein.

dscm2735.jpgdscm2739.jpgDie erste Hälfte des Parcours verläuft über Mannheimer Stadtgebiet und ist nahezu flach. Das verleitete auch mich, tendenziell etwas schneller als in meinem vorher selbst anvisierten Schnitt das Waldhof-Stadion, den Cityflughafen, die weitläufigen Rapsfelder (!!) und den Fernsehturm am Necker zu passieren. Nachdem dann km 20 erreicht war und die Distanzen sich trennten, begann auch schon der Anstieg zur ersten Rheinbrücke, welche nicht nur unseren schönen Rhein überspannt, sondern auch den Mannheimer Hafen und weite Teile der Ludwigshafener Innenstadt.

dscm2747.jpgDiese gut 3 km autobahnähnliche Trassenführung war mit Sicherheit der hässlichste Abschnitt der ganzen Laufstrecke. Allerdings wusste ich auch, dass ich eben genau diesen Abschnitt zwischen km 37 und 40 noch mal passieren würde. Thorsten war eigentlich ständig (ab km 15 und nachdem die Arbeit als Streckenposten bei km 1,5 erledigt war) als Radbegleitung mit Kamera und Verpflegung an meiner Seite und so konnte ich nach Bedarf meine Gel-Pakete und Cola-Rettungs-Rationen abrufen. Auch auf der Ludwigshafener Seite konnte ich mein Tempo halten und lief bis km 37 vor dem 3:30 h Tempomacher und vor meinem eigenen Schnitt.

dscm2788.jpgDoch leider kam tatsächlich beim zweiten Anstieg zur Rheinbrücke der eigentlich persönlich schon früher erwartete Mann mit dem Hammer. Hier wusste ich dann, warum viele Läufer auch im Training über die 35km hinausgehen. Ich musste meine Begleiter (unter anderem W55 Siegerin Petra ziehen lassen) und leider noch unterhalb des höchsten Punktes der Brücke kam der Pulk um den 3:30h Tempo-Hasen an mir vorbei geflogen. Oben angekommen einen letzten Schluck aus der Cola-Pulle genommen und Bruder Thorsten in Richtung Ziel voraus geschickt.

dscm2796.jpgDie letzten 3 km eines jeden Marathon müssen meiner Meinung nach ein wenig weh tun. Bei meinen letzten drei Langdistanzen war es mir ebenso ergangen. Nur in Mannheim, als ich dem perfekt angestrahlten Wasserturm und dem mit Fackeln dekorierten Zielbereich näher kam und die Musik und der Sprecher immer lauter wurden, konnte ich tatsächlich nochmals richtig beschleunigen. Normalerweise hatte ich hier immer mit Krämpfen zu tun, die bei jeder noch so geringen Tempoverschärfung meine Waden zucken ließen. So lief ich bei 3:32:18h als gesamt 203er über die Ziellinie. Das ist immerhin meine zweitschnellste Marathonzeit und deutlich besser als letzten Herbst in Köln, wo ich mich eigentlich besser vorbereitet gefühlt hatte.

dscm2802.jpgDer Mannheim Marathon hat sich somit für mich gelohnt und mich teilweise positiv überrascht. Trotz der nur rund 1.000 vollen Marathon-Finisher (gemeldet waren 1.500!), war die Streckenverpflegung Spitzenklasse, die Wege rund um den Start-Ziel Bereich sehr kurz und das bei einem sehr moderatem Startgeld. Auch den Zieleinlauf kann man nur als perfekt bezeichnen und er wird mir länger in Erinnerung bleiben als der berühmte Einlauf in die Frankfurter Festhalle oder die ach so schöne Deutzer Freiheit.

Nur ob ich mir wirklich noch mal die volle Runde gönne oder lieber auf rein baden-württembergischen Boden einen schnellem Halbmarathon hinlege, lasse ich an dieser Stelle mal offen. Besonderen Dank noch mal ein meinen Bruder Thorsten, der wie immer einen perfekten Support inklusive ein paar super Fotos geliefert hat.

Veranstalter/Ergebnisse

4 Kommentare zu „Dämmer-Marathon Mannheim: zwei Städte, zwei Bundesländer und zwei Flüsse“

  1. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH !
    Dir Daniel zu dieser tollen Leistung und Du scheinst ja noch nie so viel Spaß gehabt zu haben bei einem Marathon – und Thorsten natürlich zum 1a-Support und den schönen Fotos. Immerhin konntet Ihr wenigstens wirklich den Zieleinlauf in der Dämmerung erleben.

    Gute Regeneration und bis zum nächsten Stammtisch,

    Manuel

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