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Generalprobe auf den Hochbrücken des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel geglückt!

hochbruecke.jpgAm gestrigen Sonntag startete ich bei super Lauf-Bedingungen mit um die 8, 9 Grad, teilweise sogar Sonnenschein und nur wenig Wind bei der 23. Auflage des Kieler Hochbrückenlaufes. Dieser Lauf sollte mir zeigen, wo ich nach diesem doch sehr ungewöhnlichen Wintertraining mit meiner Vorbereitung auf den Boston-Marathon stehe. Der Lauf über die Langstrecke von 29,8 km startete pünktlich um 10 Uhr. Vom Stadionsprecher wurde im Vorfeld schon angekündigt, das diesmal auch der mehrfache Landesmeister über diverse Langstrecken und Ex-Triathlet Oleg Rantzow (THW Kiel) sowie der Kenianer Paul Muluve (LBV Phoenix Lübeck) mit am Start stehen. Damit war klar, dass es ein sehr schnelles Rennen geben würde.

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, in 3:40/km anzugehen, damit ich mein Ziel auf dieser Strecke unter 1:50:00 h zu bleiben, endlich mal erreiche. Nach dem Startschuss ging es dann auch sehr flott los. Oleg gab von Anfang an Vollgas. Ich hinterher. Zumindest konnte ich den ersten Kilometer einigermaßen folgen. Ein Blick auf die Uhr (erster km in unter 3:20) sagte mir, das es keinen Sinn macht, da dran zu bleiben. So entfernte sich Oleg zusehends. Die erste Bewährungsprobe kam nun bald.

Bei ca. 5 km ging es die erste der beiden 50 Meter hohen Hochbrücken hinauf. Ich lief nun als einsamer Wolf bis Kilometer 10. Dort hörte ich hinter mir schnelle Tippelschritte. Ich drehte mich um und sah, dass Paul Muluve an mir dran war. Wir liefen nun 2 Kilometer zusammen. Paul meinte, dass wir uns den da vorne noch holen müssen. Ich entgegnete nur, das er es vielleicht noch schaffen kann und Gas geben soll. Das nahm er wörtlich. Er drehte noch mal ordentlich an der Temposchraube. Ich musste zurückstecken. Bis auf ein paar Seitenstiche die mich etwas verunsicherten, fühlte ich mich allerdings nicht schlecht. Ich wollte nur jetzt noch nicht Vollgas geben. Außerdem war ich zwischenzeitentechnisch bereits viel schneller, als ich es mir vor dem Lauf vorgenommen hatte.

Ab nun genoss ich auch ein bisschen den Lauf durch die herrliche Landschaft nördlich des Kanals. Hinter mir war weit und breit keiner zu sehen. Als es dann am Kanal entlang zurück in Richtung der zweiten Hochbrücke (Holtenauer Hochbrücke) ging, hatte ich sogar etwas Rückenwind. Das machte das Genießen noch etwas einfacher. Die Halbmarathonmarke erreichte ich bei knapp 1:16 h.

Bei 22,5 km ging es dann den 1 km langen Anstieg (wieder ca. 50 Höhenmeter) hinauf auf die Brücke. Dann kam noch die Achterbahnfahrt im Waldstück „Projensdorfer Gehölz“ und nach 1:46:22 h erreichte ich als überglücklicher 3. des Gesamtfeldes und erster in der Altersklassenwertung mit über 5 Minuten Vorsprung auf den Viertplazierten das Ziel. Ich unterbot damit meine hier vor 2 Jahren über diese „krumme“ Distanz aufgestellte Bestzeit um ganze 4 Minuten.

Sieger des Laufes wurde mit großem Vorsprung Oleg Rantzow (1:41:41) vor dem zweitplazierten Paul Muluve (1:45:18). Bei den Frauen siegte Monika Ruhland (LTV Kiel-Ost) in einer Zeit von 2:11:51.

Ich bin wirklich superzufrieden mit diesem Ergebnis. Boston und mein Vorhaben, dort die 2:40:00 aus New York im letzten Herbst zu unterbieten, rückt damit in greifbare Nähe… vorausgesetzt natürlich, ich bleibe bis dahin gesund!

Ein herzlicher Dank gilt auf jeden Fall erneut der LG Albatros Kiel, den Organisatoren dieses wunderschönen Laufes. Es ist jedes Frühjahr immer wieder ein Highlight, da mitmachen zu können.

Die Ergebnisliste findet ihr hier oder auf meiner Seite http://daniel.kagelmacher.de.

Foto: Jörg Krischer für www.zippels.de

  1. Auch von mir nochmals herzlichen Glückwunsch an unseren Stern im Norden! Würde gerne mal mitlaufen. Legt den Lauf mal in die Ferien! Viel Erfolg im Ami-Land! Bin ja echt sehr gespannt, wie das ausgeht!
    Alles Gute und viele Grüße
    Harald

  2. Hallo Daniel,

    auch von mir Glückwunsch zum Treppchenplatz und dem Traum-Ergebnis! Und das alles nach Manuels 2. Platz am Samstag im Königsforst in 2:52 h…

    Besser kann die Saison nicht starten. Mal schauen, was das Osterwochende noch alles bereithält.

    Viele Grüße

    Kai

  3. Super Bericht mit einem super Foto… sehr beeindruckend!
    hier von einem „Lauf“ zu sprechen ist wohl nordisches Understatement. Das war ein „Rennen“! Leider geht Boston ja bergab! Aber Marathonbestzeit ist Marathonbestzeit.

  4. Danke Euch allen! ;)
    @Harald: Ich glaub da werde ich wenig Erfolg mit dem Vorschlag für die Verlegung haben ;)! Aber irgendwann kriegen wir auch noch nen gemeinsamen Lauf hier oben zustande! ganz sicher! ;)
    @Daniel: Ja da haste Recht, der Boston-Marathon geht zwar über die Distanz bergab aber es sind doch einige „Hügelchen“ mit drin, z.Bsp. der berühmte „Heartbreak Hill“ bei km 33 und seine 3 vorgelagerten Anstiege.. Mal schaun.. der Lauf ist auf jeden Fall normalerweise kein Bestzeitenkurs.. ich werde trotzdem alles versuchen die magischen 2:40 zu knacken..

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