Nachdem nun alle Medien ausgiebig und mehr oder weniger angemessen berichtet haben und viele Weggenossen ihre Trauer bekunden konnten, möchten auch wir kondolieren und erweisen hiermit dem Torhüter der deutschen Nationalmannschaft die letzte Ehre. Es ist heute ein trauriger Tag für den deutschen Fußball, ein trauriger Tag für den Sport insgesamt.
Ein toller stets fairer Sportsmann weilt nicht mehr unter uns. Es ist immer noch schwer zu fassen, geschweige denn zu verstehen und so traurig, vor allem nach Ansicht der abendlichen Nachberichterstattung, dass es einem fast das Herz zerreißt…
Dabei kann zwischenzeitlich festgehalten werden, dass einige Autoren und Kommentatoren weit über das Ziel hinausschießen, wenn sie Enkes Tat quasi als Willkürakt gegenüber den Bahnbediensteten, die häufig durch derlei Geschehnisse ebenfalls ein langes Trauma erleiden, darstellen. Dieser Mann war offensichtlich am Ende seiner emotionalen Kräfte angekommen und sah keinen anderen Ausweg. Der Freitod auch auf Kosten Unbeteiligter ist kein legitimes Mittel, kann jedoch in unserer technokratischen und nicht mehr an der Gefühlslage der in ihr lebenden Individuen interessierten Welt je nach Verengung des eigenen Blickwinkels durchaus nicht ausgeschlossen und sollte auf keinen Fall von vorn herein verdammt werden.
Von daher sind sehr viele Einträge in diversen Foren durchaus kritisch zu sehen, wobei die geschmacklosesten Entgleisungen mittlerweile weitgehend entfernt wurden. Stellen wir hier zum Abschluss einfach die derzeitige (ansonsten sehr bunte) Präsenz des Heimatvereins Hannover 96 vor. Diese Stadt und die Fans sind wirklich traumatisiert. Der Text der Gedenkanzeige von Teresa Enke tut das übrige…
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht – Vaclav Havel. Besser kann man das besonders in diesem Fall eigentlich Unfassliche nicht beschreiben. Wir können nur hoffen, dass alle Spieler und Fans trotz der Trauer bald wieder in einen geordneten Alltag zurückfinden. Die Absage des samstäglichen Länderspiels in Köln gegen Chile war bestimmt schon nicht in Enkes Sinn, eine weitere Unterbrechung des „normalen“ Betriebes ist schon allein wegen des nach wie vor herrschenden Termindrucks gar nicht möglich. Leider…