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Kurioses vom Mittelrhein

mm_1.jpgWas für ein Lauf! Für mich war der Mittelrhein-Halbmarathon am vorgestrigen Samstag wirklich etwas Außergewöhnliches; diese 21,1 km werde ich wohl so schnell nicht vergessen! Aber der Reihe nach… Das Wetter für die Läufer am Samstag schien katastrophal zu werden. Nachmittags in Koblenz angekommen, war heftiger Dauerregen angesagt, und das bei unter 10 Grad. Der Start von uns Halbmarathonis um 18.30 Uhr schien also nichts Gutes zu verheißen.

Ich freute mich dennoch auf diesen Halbmarathon, insbesondere wegen seiner tollen Streckenführung: denn es war eine Einwegstrecke mit Start in der Weinstadt Boppard und Ziel am Deutschen Eck in Koblenz. Die Bundesstraße dazwischen wurde extra vollständig für den Verkehr gesperrt. Die Organisatoren hatten es gut ermöglicht, bis nach Koblenz anzureisen, um dort einen Sonderzug nach Boppard zum Start zu nehmen. Laufbeutel konnten problemlos am Start in der Bopparder Innenstadt abgegeben werden. Dann eben nach Koblenz rennen und finishen, Laufbeutel usw. abholen und ab wieder nach Hause gen Kölle. Hört sich eigentlich easy an, oder?

mm_14.jpgSo traf ich mich schon nachmittags in Koblenz mit Daniela vom TV Arzheim und Daniel. Wir wollten mal schauen, wie es dann so läuft. Konkrete Zeitvorgaben sollten später geklärt werden. 17 Uhr waren wir früh genug am Koblenzer Hauptbahnhof, der Sonderzug sollte um 17.30 Uhr starten und gegen 17.50 Uhr Boppard erreichen. Bis zum Start um 18.30 Uhr also Zeit genug. So standen wir, die vielen hundert Halbmarathonis, am Gleis 1 und warteten. Und warteten. Erst 10 Minuten Verspätung, dann 20, dann 30. Inzwischen war es 18 Uhr, als der Sonderzug endlich eintraf. Im Zug wartend noch einmal 10 Minuten. Unruhe kam auf, bis die Durchsage „Alle aussteigen, Türen defekt – gehen nicht zu“ erfolgte. Um 18.20 Uhr stiegen wir alle also wieder in Koblenz, Gleis 1, aus. Wir hatten uns pünktlich zum Start um 18.30 Uhr noch nicht einen einzigen Meter laufend bewegt!

Als dann gegen 18.40 Uhr die weitere Durchsage im Bahnhof erfolgte, ein anderer Zug stünde nun doch bereit, konnten wir es nicht glauben. Einige waren bereits abgereist, andere verweilten im Fast Food Sektor oder auf der Toilette des Bahnhofs. Nun war also Rennen zum Gleis 1 vonnöten. Mit einer Verspätung von über 75 Minuten ging es dann doch noch endlich los! Aber ob es überhaupt noch einen Start gab? Infos reichte man erst im Zug. Gegen 19.00 Uhr in Boppard angekommen hatte der Veranstalter kurzfristig, extra für uns, unfreiwillig Verspätete, einen Sonderstart angesetzt. Startzeit für die Nachzügler: 19.16 Uhr! Wie gesagt, der eigentliche Lauf war schon um 18.30 Uhr gestartet und jetzt seit 46 Minuten unterwegs….

mm_7.jpgAller Ärger um die Deutsche Bahn AG war nach dem Start schnell verflogen. Und: es war trocken. Was für eine Bilderbuchstrecke: durch die Weindörfer Spay, Brey und Rhens, vorbei an den Burgen Marksburg, Martinsburg, dem Schloss Stolzenfels bis zum Deutschen Eck, mit Sicht auf die Festung Ehrenbreitstein. Landschaftspanorama pur. Da braucht man nicht viele Zuschauer unterwegs.

mm_15.jpgMit Erich, den ich am Koblenzer Bahnhof kennenlernte, schloss ich diesen Erlebnislauf in 1:36:17 Stunden ab. Das war für mich angesichts meines Trainingszustandes absolut in Ordnung. Daniela wurde mit ihrer Zeit von 1:37:32 trotz gesundheitlicher Probleme und kleineren Unterbrechungen Dritte in ihrer Altersklasse. Martin schaffte die Strecke, für die AOK Rheinland-Pfalz startend, in respektablen 1:46:27 Stunden. Sieger wurde Tim Meyer in hervorragenden 1:08:39 Stunden – Herzlichen Glückwunsch. Dem Veranstalter an dieser Stelle trotzdem Dank für die kurzfristige Organisation des 2. Starts des Halbmarathons! Na ja, und mit meiner Auffassung zur Deutschen Bahn halte ich mich eher zurück…

www.mittelrhein-marathon.de

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Fotos (c) www.42zwei.com

3 Kommentare zu „Kurioses vom Mittelrhein“

  1. Oh man, da hattet Ihr ja vor dem Start ähnlich viel Adrenalin im Blut, wie ich am Sonntag!! ;) Wobei meine Verspätung eher hausgemacht war… Aber Daumen hoch für den Veranstalter bei Euch. Und die Strecke würde ich auch gerne mal laufen.. Das liest sich wirklich traumhaft!! Werd ich mir mal vormerken…
    Zum Schluss natürlich allen Monstern die mitgelaufen sind Glückwunsch für Eure Leistungen!!
    VG aus dem Norden!!!
    DK

  2. Hallo Mattes,

    toller Bericht zum Lauf, den ich letztes Jahr noch bei Hitze am Sonntag gelaufen bin. Da war der Zug aber pünktlich. Muss gleich mal einen Freund aus Brey anrufen, der auch mitgelaufen ist und in 1:37 ins Ziel kam. Das Chaos muss ich mir aus seiner Sicht nochmal anhören.
    Hut ab vor Deiner Leistung. Ich wäre vielleicht schon zur „dritten Halbzeit“ übergegangen.

    Viele Grüße
    Harald

  3. Hallo Mattes,
    na, ich stelle mir Marathon laufen irgendwie auch meditativ vor, aber es ist mit der DB ein richtiges Abenteuer! Da könnt man doch auch Krokodil reiten oder sowas. Da seid ihr ja schneller, wenn ihr direkt selbst dahin lauft.
    Aber wie schön, wenn andere Organisatoren (als die von der Bahn) Euch so entgegenkommen.
    Und wie immer – meinen Glückwunsch und Respekt
    die Jutta

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