Kleine Heimatkunde zum und Fotos vom RWE Power-Lauf
Bevor es im allgemeinen Trubel untergeht: der RWE Power-Lauf bietet eine interessante Strecke rund um die Wiedenfelder Höhe, einen aufgrund der Braunkohlebergbau-Aktivitäten des letzten Jahrhunderts entstandenen „Berg“ oder besser ein künstlich geschaffenes Plateau. Hier wurde ganz simpel gesagt der Abraum verkippt. Deshalb wirkt der Parcours, wenn man das Plateau erst einmal erklommen hat, auch teilweise so flach, jedoch keineswegs langweilig, wie die vielen hervorragenden Ausblicke auf die niedriger gelegenen Landstriche beweisen.
Die Halbmarathon-Strecke, die übrigens aufgrund der vielfältigen Eindrücke sehr zu empfehlen ist, führt zudem direkt am Kraftwerk in Niederaußem, einem der größten Braunkohle-Verwerter weltweit, vorbei. Die beeindruckenden Dampfschwaden der Power Station sind weithin sichtbar und zeitigen an den meisten Tagen des Jahres sogar eine noch aus respektabler Entfernung sichtbare fulminante Wolkenbildung. Die Größe des Kraftwerkblocks kann man erst ermessen, wenn man sich auf eine Distanz unterhalb eines Kilometers genähert hat.
Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger von diesem Wochenende, wo es bzgl. der „W“ wie Wissens-Frage exakt um dieses industriell wie auch aufgrund der vielfältigen Rekultivierungsmaßnahmen sehr interessante Areal westlich von Köln geht. Wobei man feststellen muss, dass die Ville ein aufgrund der tektonischen Aktivitäten in der Kölner Bucht entstandener Höhenrücken ist. Und dennoch hat der Mensch mittlerweile an vielen Stellen in die Landschaft eingegriffen und sie gemäß der stattgefundenen und nach wie vor stattfindendeden bergbaulichen Massnahmen nach seinen Bedürfnissen markant verändert.
Warum ist die Ville flach wie ein Tisch?
Die Ville, der Höhenzug in direkter Nähe zu Köln, Brühl und Bonn, hat ein auffälliges Merkmal: An manchen Stellen, etwa ab dem Berggeistweiher, erscheint das Vorgebirge so flach wie ein Tisch, es gibt nur wenige kleine Senken.
Das hat mit dem Braunkohleabbau zu tun, der hier früher stattgefunden hat. In der Region um Brühl lagen die Braunkohlen-Schichten, die schon im 19. Jahrhundert abgebaut wurden, sehr nah an der Oberfläche.
Die Gruben wurden, als die Braunkohle nahezu vollständig abgebaut war, größtenteils rekultiviert. Das bedeutet: Sie wurden verfüllt und eingeebnet. Darum ist die Ville an manchen Stellen so flach. Auch die zahlreichen Seen in der Umgebung von Brühl sind Relikte der Auskohlung.
Es ging aber auch umgekehrt. So sind durch das Aufschütten von Abraum aus den naheliegeden Braunkohletagebauen in der nördlichen Ville neue , bis zu 200 Meter hohe Hochkippen entstanden. Ein Beispiel ist die die Glessener Höhe – die höchste Erhebung des Vorgebirges.
Alle Fotos von Samstag: http://slideshow-12.laufmonster-slideshow.imageloop.com
Oder unter: http://www.pixum.de/viewalbum/?id=2928779
Posted: Mai 18th, 2008 under News.
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Time 19. Mai 2008 at 15:09
Hallo Kai,
sehr schöner Artikel. Passend für den EK-Unterricht und die dort stattfindende Lauf-AG mit unserem gemeinsamen Lauffreund Henry. Nächstes Jahr hoffe ich, dort auch wettkampftechnisch wieder laufen zu können.
Gruß
Harald