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Rückblick: Marathon 1999 in Hamburg

hamburg1999.jpgDer dritte Marathon ist der schwerste… Graue Theorie und nicht belegt, bei manchen Marathon-Grenzgängern wie meiner Wenigkeit zu jener Zeit vielleicht jedoch sogar zutreffend. (Noch) nicht richtig trainiert und etwas zu überheblich im Vorfeld kam im Verlauf des Rennens, ca. bei Kilometer 32 ein Einbruch, der schon als äußerst unangenehm in Erinnerung blieb.

Nr. 3, 14. Shell Marathon Hamburg, 25. April 1999

Quartier hatten wir wegen der relativ hohen Kosten der ziemlich schnell ausgebuchten Hamburger Hotels in der Center Parcs-Anlage in der Lüneburger Heide genommen. So konnte das Angenehme mit dem Notwendigen verbunden werden, sprich, die Freizeitanlagen sowie die Wellness-Landschaft des Ferienparks versprachen schon vor dem Lauf eine erfolgreiche Einstimmung und danach eine erholsame Regeneration. Das Wetter spielte auch perfekt mit. Nach viel Sonne und angenehmen Temperaturen zum jeweiligen Tagesbeginn gab es jeden Nachmittag einen kleinen Frühjahrsschauer zur Abkühlung.

Am Marathonmorgen mussten wir aufgrund der Entfernung von Bispingen in die Hamburger City in aller Frühe aufbrechen, um nur ja keine Hektik aufkommen zu lassen. Wie immer herrschte in der Nähe des Startbereiches große Parkplatznot, von der Enge in der Karolinenstr. mit der berüchtigten Stahlbrücke über dem Eingang zur Messe gar nicht zu reden. Ein derartiges Durcheinander von Sprachenvielfalt der dichtgedrängt wartenden Teilnehmer gibt es außer in Hamburg in Deutschland wohl nur noch in Berlin. Dänische, schwedische und englische Fetzen waren zu hören, die Nationalität meist an den fantasievollen (Vereins-) Outfits zu erkennen.

Gerade überlegte ich noch, ob es wirklich schon wieder ein Jahr her war, dass ich in ebendiesem Startblock auf den Countdown wartete, da ging es auch schon los. Der Rennverlauf war nach wie vor geprägt von Unsicherheit ob der richtigen Vorbereitung und Respekt vor der Strecke. Mit einem Schnitt von knapp unter 5 Minuten pro Kilometer landete ich nach 10 km bei einer Zeit von 48:30 min., nach 20 km bei 1:37:53 h und der Halbmarathon folgte in 1:42:48 h. So weit, so gut.

Das sich langsam entwickelnde Hochgefühl verleitete zu einem etwas schnelleren Tempo, so dass an der 30 km-Marke entlang der Alster eine Zeit von 2:23:43 h heraussprang. Leider war die Euphorie trügerisch, denn kurze Zeit später schwanden die Kräfte zusehends – die absehbare Marathon-Quälerei begann. Und das ausgerechnet im Norden Hamburgs, wo es nur wenige wirklich von Publikum gesäumte Streckenabschnitte gibt. Dementsprechend verlor ich auf den folgenden 10 km mit einer Sektorzeit von 54:42 beinahe 10 Minuten (40 km in 3:18:25 h) sowie die Gewissheit, es zumindest unter 3 ½ Stunden zu schaffen.

Als wirklich alles egal war, stellte ich mich ungefähr bei km 41 in den Duschstrahl eines Feuerwehrschlauchs, um zum einen wieder einen klaren Kopf zu bekommen, zum anderen, um die sich aufgrund der relativ hohen Temperaturen gebildete lästige Salzkruste im Gesicht wieder loszuwerden. Gut erfrischt lief ich letztlich in 3:30:29 h ins Ziel. Schnell abtrocknen, umziehen und zurück zum Relaxen in die Bispinger Heide, auch, um diesen ein wenig verunglückten Marathon möglichst schnell zu vergessen.

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