Jeder weiß, was am 11. September 2001 geschehen ist. Und fast alle Menschen auf dieser Welt wissen noch, wie und wo sie diesen Tag verbracht und was sie zur Stunde der schrecklichen Ereignisse in den USA gerade erlebt und gedacht haben. Dies wird für alle Zeit so bleiben.Jener Tag war eine Zäsur in der Geschichte dieses Planeten, gerade deshalb, weil in relativ kurzer Zeit solch unvorstellbare Zerstörungen in die Welt und unermessliches Leid über zufällig und schicksalhaft in das Geschehen verwickelte Menschen gebracht wurden. Eine aktuell und auch in der Rückschau geradezu monströse Brechung der menschlichen Prinzipien in punkto Gemeinsinn und Nächstenliebe.
Jeder strebte nach Kenntnisnahme des schier Unfassbaren schnellstmöglich zum nächsten Fernseher, um mit eigenen Augen zu sehen, dass die unglaublichen Erzählungen von Kollegen und Freunden tatsächlich wahr sind und alle bisher bekannten Grenzen des Absurden sprengten.
Wir nehmen diesen 5. Jahrestag bewusst zum Anlass, um die Friedfertigkeit der großen Läufergemeinde herauszustellen und nochmals die allerorten praktizierte Solidarität unter den Sportlern besonders im Rahmen der in unmittelbarer Folge der Ereignisse durchgeführten Top-Events Berlin- und New York-Marathon zu würdigen, die unter dem Motto standen: „United we run“.
Diesen Leitspruch sollten wir uns nach wie vor vergegenwärtigen, uns permanent daran erinnern und ihn in die Zukunft tragen. We are one world!
Das oben eingefügte Bild stammt vom weltweit bekannten Top-Fotografen Thomas Hoepker und bringt die Plötzlichkeit und den Zufall dieses unbegreiflichen Tages in unglaublicher Weise auf den Punkt: auf der Jagd nach einem prägnanten Foto aus der Mitte des Infernos nahm er auf dem Weg dorthin in Brooklyn-Williamsburg beinahe beiläufig eine Gruppe scheinbar Unbeteiligter auf. Erst viel später wurde ihm bewusst, dass gerade er quasi eine Bildikone für die Ewigkeit festgehalten hatte. Durch die Leichtigkeit des Sujets und die herbstlich-dezente Färbung, wie sie nur die Septembersonne zur Geltung bringen kann, wirkt die Szenerie fast wie gemalt, irritierend und umso mehr beklemmend realistisch.