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Arne Gabius hat geliefert – was geht noch?

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Arne Gabius hat mit seinem fantastischen und fulminanten Langstrecken-Debüt beim BMW Frankfurt Marathon und einer Zielzeit von 2:09:32 Stunden mehr als deutsche Laufgeschichte geschrieben und ein Ausrufezeichen gesetzt. Am Sonntag wurde in der Main-Metropole schlichtweg die deutsche Marathon-Historie beinahe komplett umgekrempelt. Zum ersten Mal seit 20 Jahren und einem nicht enden wollenden Dornröschenschlaf der hiesigen Szene konnte ein deutscher Sportler eine Zielzeit von unter 2:10 Stunden realisieren. Und das ohne großes Brimborium vorneweg vor einem großen Pulk von 15.000 Startern sowie vielen Edelhelfern inklusive André Pollmächer. Ein 9. Gesamtplatz insgesamt ist das mehr als grandiose Ergebnis. Seine Zeit macht ihn – vielleicht ungewollt – zur Gallionsfigur einer wieder erstarkenden deutschen Marathon-Szene.

Daher sollte die unglaubliche Performance von Gabius auf Frankfurts Straßen ein Weckruf für alle ambitionierten Nachwuchskräfte und darüber hinaus auch die Medien in Deutschland sein, den Langstreckenlauf endlich wieder verstärkt in den Fokus zu nehmen, zu pushen und in der aktuellen Berichterstattung darzustellen. Die erfolgreichen und zu Bestzeiten führenden Trainingsmethoden sind bekannt und werden durch die seit mindestens zwei Dekaden alljährlich in Europa und der Welt einfallenden Afrikaner hinlänglich vermittelt.

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Der Schlüssel ist die konsequente Ausrichtung auf die bekannte Distanz und ein optimal getimtes Training inklusive kompakter Einheiten in großer Höhe, wie es Laufmonster Daniel Kagelmacher vor über zwei Jahren mit seinem Aufenthalt in Kenia vorgemacht hat. Sein Bericht mit allen Facetten eines gesteuerten Trainings ist auch heute noch Anschauungsmaterial par excellence und sollte so manche Nachwuchskraft in erfolgreiche Bahnen lenken. Julian Flügel hat mit seiner Zeit von 2:14:20 Stunden ebenfalls aufhorchen lassen, aber ob es ohne absolute Tempo-Gene über die 42,195 km jemals für eine Zeit unter 2:10 Stunden reicht, sei einmal dahingestellt.

Der Lauf von Gabius war ein Weckruf in unsteter Zeit mit einem vorab nicht für möglich gehaltenen (End-)Ergebnis. Es wäre schlichtweg schade, wenn der Marathon-Hero sein vorhandenes Potenzial in Zukunft wieder in die Unterdistanzen investiert, auf denen er mit der weltweiten Konkurrenz ohne Frage ebenfalls locker mithalten kann. Zwischen 35 und 40 Jahren liegt das beste, aber auch späteste Alter mit dem größten Marathon-Potenzial. Arne Gabius sollte es daher in naher Zukunft bzw. in den kommenden Jahren nutzen. Und Deutschlands Marathon-Szene damit bewusst – oder unbewusst – voranbringen und zu Bestleistungen animieren. Schließlich finden die kommenden nationalen Meisterschaften 2015 in Frankfurt statt.

Ergebnisse

Fotos: JeLuF/Winfried Schommers

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