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Paukenschlag am Bayerkreuz

2013-03-03_00238-1024.jpgDer Start ins Laufjahr 2013 in meiner neuen Altersklasse begann mit einer so nicht erwarteten persönlichen Bestzeit. Nach gefühlter ewig langer Wettkampfpause hätte der Start in die neue Saison wirklich nicht besser sein können. Aber der Reihe nach! Förmlich gebrannt hatte ich auf das Rennen in Leverkusen, nachdem mir das Wetter und andere Termine in den letzten Wochen einen Strich durch meine Wettkampfplanungen zu Beginn des Jahres gemacht hatten. Bis auf eine kurze Erkältung (Wer hatte die nicht?) und noch immer anhaltende Achillessehnenprobleme, die ich auf mein Alter (Quatsch! War wohl das schräge Laufen im Schnee!) zurückführe und an die ich mich bereits gewöhnt habe, war ich sehr gut durch den Winter gekommen und hatte meines Erachtens recht ordentlich trainiert.

2013-03-03_00185-1024.jpgBei nicht so viel Zeit waren es nicht ganz so viele Trainingskilometer wie im vorigen Jahr, dafür ein paar schnellere kürzere Trainingsstrecken zuletzt gewesen, die mich recht optimistisch am Sonntagmittag beim 32. Lauf „Rund um das Bayerkreuz“ in Leverkusen antreten ließen. Trotzdem war ich unsicher, wie es/ich laufen würde, denn nach längerer Wettkampfpause weiß man nie so recht, wo man steht. Nach Begrüßung der „Quasi-Lokalmatadorin“ Sabrina Mockenhaupt durch den Moderator ging es pünktlich um 12.30 Uhr bei frischen 5 Grad Celsius zur Sache. Wie in jedem Jahr waren auch diesmal viele schnelle Läuferinnen und Läufer aus ganz Deutschland und z.T. auch aus dem Ausland erschienen, um den Lauf als ersten Formtest auf kommende Rennen anzugehen. Auf der bekannt schnellen Strecke, die im Vorfeld nochmal offiziell vermessen worden war, herrschte diesmal ungewohnte Windstille. Da freute sich das Läuferherz!

2013-03-03_00300-1024.jpgAlles war eigentlich glatt gelaufen bis auf den neuerlichen Absturz meiner Laufuhr. Da auch bei meiner Ersatzuhr die Batterien leer waren, blieb mir nichts anders übrig, als ohne persönliche Zeitnahme zu laufen. Annette hatte mir kurz vor dem Start noch ihre Uhr angeboten (Vielen Dank nochmal!), aber ich hatte bereits beschlossen, einfach mal wieder ohne zu laufen und mich nur an den anderen Läufern zu orientieren und meinem Gefühl zu vertrauen. Bis um die erste Kurve – nach etwa fünfhundert Metern der vier zu laufenden Runden – herrschte noch ordentliches Gedränge, dann lockerte sich das Feld so langsam auf und ich fand meinen Rhythmus. Es war doch recht ungewohnt, ohne Uhr zu laufen, aber irgendwie war es auch befreiend (Mach das Beste draus!) und vor allem konzentrierte ich mich mehr auf Strecke und Personen.

2013-03-03_00301-1024.jpgUnd so lief ich das ganze Rennen im Windschatten oder mit Blick zu bestimmten Läufern, die mich quasi zogen. Ab und zu konnte ich dann überholen. Manchmal kam jemand schnelleres von hinten und ich musste ihn ziehen lassen. Jeweils auf der langen Start-/Zielgeraden feuerten mich dann Manuel und Sohn Nico sowie Fotograf Kai an. Selbiges taten Annette und Jürgen, die nach ihrem bereits absolvierten Rennen mir entgegen ausliefen. Das war eine tolle Unterstützung! Bei etwa km 6 hatte ich erstmals den Eindruck, dass meine Kräfte nachließen. Ich hatte leider kein genaues Tempogefühl, denn die offizielle Zeitnahme am Ziel gab mir nur einen ungefähren Anhaltspunkt. Besser waren da die Zurufe der Trainer und Betreuer am Rand der Strecke bei bestimmten Kilometermarken. Jetzt wünschte ich mir doch meine Laufuhr. So ein Mist! War ich zu schnell oder generell zu langsam heute? Kam jetzt ein Einbruch, weil ich vielleicht zu schnell angegangen war, was ja nicht das erste Mal gewesen wäre? Und wieder einmal hieß es jetzt, Zähne zusammenzubeißen und durchzuhalten.

Überholt wurde ich aber nur ein Mal. Im Gegenteil, trotz meiner spürbar nachlassenden Kräfte in den Beinen konnte ich selber noch an vor mir Laufenden vorbeiziehen. Dann kam die 8 km-Marke und die Zeitangabe von Martin. Irgendwas mit 28:40 Minuten. Der Hammer! Das diesmal einzige Laufmonster im Rennen auf Bestzeitniveau. Was für eine Motivation! Jetzt nur nicht übertreiben! Noch zwei Kilometer durchhalten, zunächst ruhig weiterlaufen, nicht stürzen! Die langgezogene Kurve bei km 9: Nur noch einen einzigen kleinen Kilometer! Ich musste die Läufer, die ich gerade erst überholt hatte, wieder vorbeilassen. Auch sie gaben alles. Noch etwa fünfhundert Meter leicht bergan. Mir kam es viel weiter vor. Wer kennt das nicht? Das Ziel und die laufende offizielle Zeitnahme weit vorne waren bereits zu sehen.

2013-03-03_00423-1024.jpgCa. 300 Meter vor dem Ziel beschloss ich alles reinzulegen, was noch ging. Die Oberschenkel brannten. Ach was, eigentlich der komplette Körper! Ich zog wiederum an den anderen Läufern vorbei, sah auf der offiziellen Uhr noch eine 35 vorne stehen und sprintete die letzten Meter durch den Zielkanal über die Linie. Neue persönliche Bestzeit! Völlig fertig, aber überglücklich begab ich mich nach kurzer Verschnaufpause zum Getränkestand, wo mir einige bekannte Gesichter auch freudestrahlend von ihrer eigenen neuen Bestzeit berichteten. Inzwischen weiß ich auch meine Zeit: Netto blieb die Uhr bei 35:39 Minuten stehen, was eine Verbesserung meiner bisherigen Marke um mehr als vierzig Sekunden bedeutet. Das war insgesamt Platz 82 und Platz 5 in der AK 45. Ja, in diese Altersklasse musste ich erst kommen, um so eine Zeit mal zu laufen! Insgesamt gab es natürlich bei diesen nahezu perfekten Bedingungen weitere Rekorde und tolle Zeiten, von denen an anderer Stelle mit Sicherheit berichtet wird. Ich bin jetzt erstmal fertig, freue mich aber schon auch die nächsten Starts im hoffentlich beginnenden Frühling.

Ergebnisse

Alle Fotos: Vorbereitungen/5 km-Lauf, Start Sechs-Pfoten-Lauf und 10 km mit Zielzeit 40 bis 50 Minuten, Start und erste Runde Elitelauf, Dritte Runde an der Start-/Ziel-Gerade, Zieleinlauf ab Sieger Bernard Kipchirchir, Zieleinlauf ab Sabrina Mockenhaupt, Zieleinlauf ab 35:39 Minuten (!), Special: Fotos von Mike Fresenborg (5 km etc.)

Fotos über Shutterfly: Vorlauf, 5 km-Lauf mit Finish, Sechs Pfoten-Lauf und Rennen mit Zielzeit 40 bis 50 Minuten, Elitelauf bis zweite Runde, Bis dritte Runde, Zieleinlauf ab Sieger, Zieleinlauf ab Sabrina Mockenhaupt, Weiterer Zieleinlauf und Ausklang, 5 km-Fotos und mehr von Mike Fresenborg

Einige Videos: Start 10 km (Zielzeit 40-50 Minuten), Strecke 10 km, Einlauf 43 Minuten, Vor dem Start des Elitelaufs

Fotos: Kai Engelhardt

4 Kommentare zu „Paukenschlag am Bayerkreuz“

  1. Super. Harald! Ganz große Klasse! Ich freue mich für dich!

    Ja, das ‚das schräge Laufen im Schnee‘ …
    Es gibt auf der homepage ‚marathon-4-you‘ ein sehr aussagekräftiges Bild von uns beiden vom Pulheimer Lauf, als du mich auf den letzten 5 Kilometern begleitet hast.

  2. Wir erinnern uns:

    2012: 10 km Bestzeit am Bayerkreuz
    HM Bestzeit in Zündorf
    Marathon Bestzeit in D-Dorf

    2013: PB-Pulverisierung am Bayerkreuz
    Du läufst doch in Zündorf ?!
    Monster Dreigestirn in D-Dorf

    ……da geht doch was!!!!!!!!!

    Nächsten Winter schaue ich mal nach, was Du hinter den Deichen von Zons so treibst.

    Gratulation und Gruß, Micha

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